Die CVP, FDP und SP haben bereits Kandidierende nominiert; die SVP will Anfang Dezember bekannt geben, mit wem sie im Frühjahr 2020 einen oder sogar zwei Sitze in der St. Galler Regierung holen will. Zum Angriff blasen nun auch die Grünen. Die Parteileitung schlägt Rahel Würmli zur Wahl vor. Ob diese definitiv antritt, soll die Mitgliederversammlung Anfang Dezember beschliessen.
SRF News: Vergangene Woche hat Ihre Parteikollegin Regula Rytz angekündigt, dass sie in den Bundesrat will. Es gab Diskussionen, ob ein Bundesratssitz für die Grünen berechtigt wäre. Sie wollen nun in die St. Galler Regierung. Warum haben die Grünen Anrecht auf diesen Sitz?
Rahel Würmli: Wir haben diesen Sitz verdient, weil wir bei den Nationalratswahlen einen grossen Wählerzuwachs verzeichnen konnten. Es ist nun unsere Aufgabe, den Erwartungen der Bevölkerung nachzukommen, Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen, dass die Grünen bereit sind.
Ihre Partei hat zurzeit keine Vertreterin oder Vertreter in der St. Galler Regierung. Welchen Sitz greifen Sie an?
Wir wollen niemanden angreifen.
Wir wollen niemanden angreifen.
Wir fokussieren darauf, dass wir einfach gerne einen Sitz in der St. Galler Regierung hätten.
Gesetzt den Fall, dass Sie gewählt werden: Was werden Sie anpacken?
Ich würde mich für die Themen einsetzen, die mir am Herzen liegen. Das sind Menschen, das ist der Umweltschutz oder beispielsweise der Themenbereich Alter und Pflege.
Regierungswahlen sind auch Personenwahlen. Ausserhalb der Region Rapperswil-Jona kennt man Sie im Kanton St. Gallen kaum. Was werden Sie tun, damit sich dies ändert?
Das werde ich ändern, indem ich unterwegs bin und mich im Kanton präsentiere - sei dies mit Aktionen, an Anlässen oder was man im Wahlkampf eben so macht.
Mehrere Parteien haben schon bekannt gegeben, mit wem sie antreten. Wo sehen Sie Ihre Vorteile?
Einer meiner Vorteile ist meine Erfahrung in einer Exekutive. Aber auch die Tatsache, dass ich eine Frau bin, erachte ich als einen Vorteil.
Wo sehen Sie Ihre Nachteile?
Ein Nachteil wird sein, dass ich die vergangenen drei Jahre nicht mehr aktiv als Politikerin tätig war. Und es wird mit Aufwand verbunden sein, meine Bekanntheit im restlichen Kanton zu erhöhen.
Das Gespräch führte Mario Pavlik.