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Während Auswahlverfahren Stadt Thun unterstützt Verein «Asyl Berner Oberland»

Die Betreuung von Asylsuchenden im Kanton Bern wird derzeit neu organisiert. Heute sind über zehn Organisationen mit der Flüchtlingsarbeit betreut. Sie führen Unterkünfte, helfen bei Deutschkurse und Jobsuche oder leisten Sozialhilfe. Künftig will der Kanton aber nur noch fünf Partnerorganisationen in dem Bereich. Das entsprechende Wettbewerbsverfahren ist im Gang. Und die Organisationen befinden sich in einem Verdrängungskampf.

Mitten in dem Verfahren hat die Stadt Thun nun bekannt gegeben, dem Verein «Asyl Berner Oberland» finanziell unter die Arme zu greifen. Sie gewährt eine Bürgschaft über 1,7 Millionen Franken. Diese Garantie ermöglicht es dem Verein, einen Bankkredit für die Vorfinanzierung seiner Leistungen zu beantragen.

Vorfinanzierung als Herausforderung

Zu den Bedingungen des Kantons bei der Ausschreibung für den Auftrag gehört, dass die Organisationen ihre Arbeit mit den Flüchtlingen vorfinanzieren. Sie erhalten das Geld erst zurück, wenn die Integration erfolgreich ist, wenn also die Geflüchteten eine Stelle gefunden haben.

Der Thuner Gemeinderat Roman Gimmel sagt dazu, man habe sich bewusst für die Bürgschaft entschieden: «Der Verein hat in den letzten Jahren viel Know-How aufgebaut. Im Sinne der Kontinuität hoffen wir, dass der Verein diese Arbeit weiter machen kann.» Sprich: Dass sich Asyl Berner Oberland im Wettbewerbsverfahren gegen die Konkurrenten durchsetzt.

Eng verwoben mit Berner Oberland

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Der Verein Asyl Berner Oberland beschäftigt rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie kümmern sich um gegen 1000 Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene im Berner Oberland. Entstanden ist der Verein aus dem Zusammenschluss der Sozialdienste verschiedener Oberländer Gemeinden und Regionen und der Asylkoordination der Stadt Thun.

Im Wettbewerbsverfahren um die Neuausrichtung des Asylbereichs im Kanton Bern hat sich der Verein um die Region Berner Oberland beworben. Er will seine Arbeit dort weiterführen. Aber auch die Heilsarmee, Caritas Bern und ORS haben sich um das Berner Oberland beworben.

Bei der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern nimmt man die Förderung gelassen. Sprecher Gundekar Giebel sagt: «Es kommt zu keiner Wettbewerbsverzerrung. Die Sicherstellung der finanziellen Tragbarkeit ist ein Kriterium in der Ausschreibung. Mit der abgegebenen Bürgschaft sehen wir keine Probleme diesbezüglich.» Auch nicht, wenn die Bürgschaft aus öffentlichen Geldern stammt und Asyl Berner Oberland als einzige Organisation eine solche Bürgschaft erhält.

Bevor der Verein Asyl Berner Oberland auf die Bürgschaft zählen kann, muss das Thuner Stadtparlament dieser noch zustimmen. Und ob der Oberländer Verein vom Kanton den Zuschlag erhält, wird im April 2019 bekannt.

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