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Wärmeenergie aus Wasser Bodensee könnte Wohnraum für fünf Millionen Menschen heizen

Grosse und tiefe Seen wie der Walensee oder der Bodensee wären für die Gewinnung von Wärmeenergie geeignet.

Für die meisten grösseren Gewässer ist das Potenzial für Wärmeentnahmen deutlich grösser, als der lokale Wärmebedarf in den umliegenden Städten und Gemeinden für Heizungen oder Prozesswärme. Dieser Meinung ist Martin Schmid, Umweltnaturwissenschafter ETH, welcher eine Studie zur Wärmenutzung von Schweizer Gewässern verfasst hat. Limiten würden eher technische und wirtschaftliche Aspekte setzen.

Zwei Quadratkilometer Seefläche reichen für 10'000 Personen.
Autor: Martin Schmid Umweltnaturwissenschafter ETH

Mit Wasserwärme aus dem Bodensee könnte laut Schmid Wohnraum für fünf Millionen Personen geheizt werden.

Im Hotel Badrutts' Palace seit 13 Jahren Alltag

Erste Beispiele für die Nutzung von Wasserwärme gibt es schon am St. Moritzersee. Dort gewinnt das Hotel Badrutts' Palace seit 13 Jahren jährlich 4700 Megawattstunden Energie aus dem Seewasser. Am Bodensee wird das Wasser bereits in 20 Anlagen zur Wärmegewinnung genutzt. Die ersten Anlagen wurden dort in den 1930er-Jahren gebaut. Das neuste Beispiel ist die Kantonsschule Romanshorn und eine dort benachbarte Wohnsiedlung.

So funktioniert die Wärmenutzung

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  • Das Seewasser wird aus 20 Meter Tiefe heraufgepumpt.
  • In einem Wärmetauscher wird dem Wasser die Energie entzogen.
  • Das abgekühlte Seewasser wird in den See zurück geleitet.
  • Auch in kaltem Seewasser steckt gemäss Studie viel Energie.

Vorbehalte und Vorteile

Solange die Temperaturveränderungen im Bereich von wenigen Zehntel Grad liegen, sind für die Seen im allgemeinen keine ökologischen Folgen zu erwarten, betont der Umweltnaturwissenschafter Martin Schmid. Durch Wärmeentnahmen würden die Seen abgekühlt. «Damit kann allenfalls sogar etwas der deutlich grösseren Erwärmung auf Grund des Klimawandels entgegen gewirkt werden», bilanziert Schmid.

Aus gewässerökologischer Sicht müsse die Gewässerschutzverordnung eingehalten werden.

Gewässerschutzverordnung

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Diese sagt aus, dass:

  • die natürlichen Temperaturverhältnisse nicht nachteilig verändert werden dürfen.
  • die Nährstoffverteilung nicht nachteilig verändert werden darf.
  • insbesondere im Uferbereich, die Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen für Organismen nicht nachteilig verändert werden dürfen.

Zudem sollten Schutzgebiete durch den Leitungsbau nicht beeinträchtigt werden.

Daneben gibt es laut Schmid eine ganze Menge technische und sozioökonomische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.

SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr; brem/kobk

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