Gemäss Turnus ist die Reihe an FDP-Regierungsrätin Barbara Bär, Frau Landammann zu werden. Die SVP Uri allerdings stellt sich gegen diese Nomination. Die Parteimitglieder haben an der Parteiversammlung am Donnerstagabend entschieden, Barbara Bär nicht zu unterstützen. Stattdessen haben sie Regierungsrat Roger Nager (ebenfalls FDP) nominiert.
Die Gründe für die Ablehnung von Barbara Bär
Die SVP kritisiert, dass Barbara Bär zu wenig auf die Anliegen der Gemeinden eingehe. Als Beispiele führt die Partei die Einführung der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) auf und den Eklat rund um die geplante Asylunterkunft in Seelisberg. «Als Landammann steht man dem Regierungsrat vor und muss bei Krisen die Führung übernehmen und professionell kommunizieren. Beide Qualitäten bringt Regierungsrätin Barbara Bär nicht mit», schreibt die SVP Parteileitung.
Auch bei der grössten Partei im Kanton Uri, der CVP, gibt es Widerstand. Dass die FDP Anspruch auf den Sitz des Landammanns hat, war unbestritten. Aus der Versammlung wurde aber der Antrag gestellt, analog der SVP, den Baudirektor Roger Nager zu nominieren. Barbara Bär wurde schlussendlich äusserst knapp nominiert. Bei der SP kam es für die Nomination zu mehreren Enthaltungen.
«Happige Vorwürfe»
Die kritisierte Regierungsrätin Barbara Bär sagt gegenüber Radio SRF, «die Vorwürfe sind happig und persönlich». Sie habe aus den Ereignissen der Vergangenheit ihre Lehren gezogen und erlebe gerade die Zusammenarbeit mit den Gemeinden heute als kooperativ. Zu den Pflichten einer Regierungsrätin würden auch Aufgaben gehören, mit denen man nicht nur Lorbeeren ernten könne.
Volk hat die Wahl
In den meisten Kantonen wählt das Parlament ihren Regierungspräsidenten oder Landammann. Nicht so im Kanton Uri. Es ist Tradition, dass Landammann und Landesstatthalter alle zwei Jahre vom Volk gewählt werden. Am 4. März stehen die FDP Regierungsrätin Barbara Bär als Frau Landammann und der CVP Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind als Landesstatthalter zur Wahl.