Die Verluste der CVP haben Bundesrätin Doris Leuthard nicht kaltgelassen. In einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung» und dem «St. Galler Tagblatt» sucht sie Erklärungen für die Wahlniederlage.
Eine gemeinsame Fraktion von CVP, GLP und BDP reiche nicht: «Die Mitte bliebe weiter zersplittert», sagte sie im Interview. Stattdessen schlägt Leuthard vor: «Wenn sich die Mitteparteien wirklich stärken wollen, müsste auch die Gründung einer neuen Partei zum Thema werden.»
Wer differenziert, verliert
Leuthard erklärt sich die Verluste der Mitteparteien bei den eidgenössischen Wahlen wie folgt: «Bei dominanten Diskussionen wie bei der Flüchtlingsproblematik können Parteien mit differenzierten Positionen nur verlieren.» Es sei leichter, «wenn man poltern und einfache Lösungen propagieren kann».
Doch die Energieministerin übt auch Kritik an ihrer Partei: «Dass die CVP in einigen Bereichen noch prononcierter auftreten könnte, stelle ich nicht in Abrede.»