Wahlen 15 - Wer darf nach Bern – und wer muss gehen? Die Überraschungen

Sie sind in der Schweiz bekannt – allerdings nicht unbedingt als Politgrössen. Trotzdem haben einige dieser Prominenten den Einzug in den Nationalrat geschafft. Einige politische Urgesteine müssen dagegen ihre Sitze räumen.

Prominentes Stühlerücken im Nationalrat

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  Roger Köppel (SVP/ZH)

  Bei der SVP erweist sich «Weltwoche»-Chefredaktor und Quereinsteiger als Überflieger und holt die meisten Stimmen.

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  Tim Guldimann (SP/ZH)

  Einer der SP-Nationalräte wird einen weiteren Anreiseweg zu den Sessionen haben, als alle anderen: Der neu gewählte Tim Guldimann, ehemaliger Botschafter in Berlin. Er lebt weiter in der deutschen Hauptstadt.

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  Magdalena Martullo-Blocher (SVP/GR)

  Ihre Wahl ist eine Überraschung. Die Tochter von SVP-Urgestein Christoph Blocher schnappt sich für ihre Partei einen zweiten Sitz.

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  Andy Tschümperlin (SP/SZ)

  Die SP muss sich einen neuen Fraktionschef suchen: Andy Tschümperlin wurde nicht mehr gewählt.

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  Marcel Dobler (FDP/SG)

  Der Digitec-Gründer aus Jona holt für die FDP einen zweiten Nationalratssitz.

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  Margrit Kessler (GLP/SG)

  Die Patientenschützerin muss ihren Nationalratssitz ebenfalls abgeben – ihre Partei verpasste es, im Ostschweizer Kanton eine erfolgversprechende Listenverbindung einzugehen.

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  Christoph Mörgeli (SVP/ZH)

  Der langjährige Nationalrat und SVP-Stratege wird künftig nicht mehr in Bundesbern politisieren können.

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  Hans Fehr (SVP/ZH)

  Auch ein zweiter prominenter Abgang bei der Zürcher SVP ist Tatsache: Der langjährige Nationalrat wurde abgewählt.

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• Magdalena Martullo-Blocher holt für die SVP einen Nationalratssitz im Kanton Graubünden
• Digitec-Gründer Marcel Dobler zieht für die St. Galler FDP in die grosse Kammer ein
• Roger Köppel legt im Kanton Zürich ein Glanzresultat hin – und wird Nationalrat
• Ex-Botschafter Tim Guldimann geht für die SP in die grosse Kammer
• Christoph Mörgeli (SVP/ZH) muss seinen Sitz räumen
• Auch Hans Fehr (SVP/ZH) verlässt das Bundeshaus unfreiwillig
• Die SP braucht einen neuen Fraktionschef: Andy Tschümperlin (SZ) ist abgewählt
• Patientenschützerin Margrit Kessler (GLP/SG) ist ebenfalls abgewählt

Die Familie Blocher ist wieder in Bern vertreten: Ems-Chemie-Chefin Magdalena Martullo-Blocher schafft für die SVP und den Kanton Graubünden überraschend den Einzug in die grosse Kammer. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SVP und der kleinen bürgerlichen Listenverbindung aus BDP, CVP und FDP. Es ging um den Sitz des Grünliberalen Josias Gasser, dessen Wiederwahl seit Langem als gefährdet galt. Und Gasser schaffte es nicht mehr.

Schliesslich hatte die SVP die Nase hauchdünn vorne und und die Mitteparteien verfehlten ihr Ziel, den vor vier Jahren verlorengegangen Sitz der FDP zurückzuholen.

Triumphzug des Weltwoche-Chefs

Magdalena Martullo-Blocher fühlt sich geehrt, dass die das Vertrauen der Bündner gewinnen konnte. Sie habe sich im Wahlkampf sehr engagiert, sagt sie im SRF-Interview. Sie sei fast jeden Abend unterwegs gewesen, habe den Leuten die Möglichkeit gegeben, sie kennenzulernen. «Offenbar passt den Menschen meine Politik, die ich als SVP-Vertreterin mache sowie mein Unternehmertum.» Sie wolle die nächsten vier Jahre in Bern alles tun, um ihre Wähler nicht zu enttäuschen.

Auch im Kanton Zürich gab es Überraschungen. Weltwoche-Chef Roger Köppel schaffte es von Listenplatz 17 aus an die Spitze – und ist damit klar in den Nationalrat gewählt. Ein ähnlicher Coup gelang Quereinsteiger und Ex-Botschafter Tim Guldimann, der für die SP nach Bern zieht – mit dem viertbesten Ergebnis seiner Partei. Für die FDP darf der St. Galler Digitec-Gründer Marcel Dobler ins Bundeshaus einziehen.

Über 20 Jahre in Bern sind offenbar genug

Die SP muss sich einen neuen Fraktionschef suchen: Andy Tschümperlin wurde nicht mehr gewählt.

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Gleich drei Zürcher SVP-Polit-Urgesteine müssen ihre Plätze räumen: Christoph Mörgeli, Hans Fehr und Ernst Schibli sind abgewählt. Einen prominenten Abgang gibt es auch im Kanton Schwyz: SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin muss sich aus Bundesbern verabschieden. Seine Partei verliert den Sitz an die SVP.

Ein SVP-Vertreter aus dem Kanton Solothurn darf hingegen im Dezember nicht mehr auf seinen Platz zurückkehren: Roland Borer sass für die Partei seit 1991 in der grossen Kammer. Jetzt ist auch für ihn Schluss. In St. Gallen muss Patientenschützerin Margrit Kessler (GLP) über die Klinge springen. Sie verpasst ihre Wiederwahl und durfte somit nur vier Jahre in Bern politisieren.