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Wahlen 2019 Viele Fragezeichen bei den nationalen Wahlen im Kanton Solothurn

Wer tritt bei den National- und Ständeratswahlen wieder an? Ein Jahr vor den Wahlen ist noch vieles offen.

Ein Jahr vor den National- und Ständeratswahlen am 20. Oktober 2019 gibt es im Kanton Solothurn noch viele Unklarheiten. Welche Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Parteien antreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Ausgangslage: Der Kanton Solothurn verfügt über 6 Sitze im Nationalrat. Nicht mehr antreten wird Bea Heim (SP). Bestimmt kandidieren werden Walter Wobmann und Christian Imark (SVP), Philipp Hadorn (SP) sowie Stefan Müller-Altermatt (CVP). Noch nicht entschieden hat sich Kurt Fluri (FDP).

SVP will Wähleranteil verteidigen: Mit rund 29 Prozent der Stimmen war die SVP bei den letzten Nationalratswahlen die Gewinnerin im Kanton Solothurn. Ihre beiden Vertreter erzielten die besten Resultate. Das Ziel sei, die beiden Sitze zu verteidigen und den Wähleranteil zu halten, so Parteipräsident Christian Imark.

Mann in blauem Anzug vor Mikrofonen.
Legende: Christian Imark, Nationalrat und Parteipräsident SVP Solothurn. Keystone

Die SVP strebe eine Listenverbindung mit der FDP an. Bisher haben sich die beiden Solothurner Parteien für Nationalratswahlen noch nie verbunden. Der Widerstand in der FDP war zu gross. Die SVP wolle der FDP nun den Nutzen einer Listenverbindung aufzeigen, so Imark. Es bedeute ja nicht, dass beide Parteien in allen Fragen übereinstimmen müssten.

Mann mit Krawatte.
Legende: Walter Wobmann, Nationalrat SVP. Keystone

SP braucht Ersatz: Wieder antreten wird Philipp Hadorn. Die zweite SP-Vertreterin Bea Heim tritt allerdings nach 16 Jahren im Nationalrat nicht mehr an. Die SP wolle ihre beiden Sitze verteidigen, erklärt Parteipräsidentin Franziska Roth. Sie selber würde gerne ins Rennen steigen. Roth hatte bei den letzten Nationalratswahlen ein gutes Resultat erzielt: Sie erzielte nur rund 100 Stimmen weniger als der gewählte Philipp Hadorn.

Mann mit Brille am Rednerpult.
Legende: Philipp Hadorn, Nationalrat SP. Keystone

FDP träumt vom zweiten Sitz: Noch nicht entschieden hat sich Kurt Fluri, ob er nach 16 Jahren nochmals antreten will. Der Entscheid komme in den nächsten Monaten, so FDP-Präsident Stefan Nünlist. Klar sei aber, dass die FDP ihren Sitz halten wolle. Ein zweiter Nationalratssitz sei das Ziel, diesen zu holen werde aber nicht einfach. Zu einer allfälligen Listenverbindung mit der SVP äussert sich Nünlist noch nicht.

Mann mit grauen Haaren und Brille.
Legende: Kurt Fluri, Nationalrat FDP. Keystone

CVP will Mandat halten: Ebenfalls keine Ambitionen auf einen weiteren Sitz im Nationalrat hat die CVP. Stefan Müller-Altermatt werde wieder antreten, sagt Parteipräsidentin Sandra Kolly. Ziel sei es, die bei den letzten nationalen Wahlen verlorenen Stimmen zurück zu holen. Die CVP war damals mit einem Verlust von über 3 Prozent die Verliererin.

Mann mit Glatze und Brille am Mikrofon.
Legende: Stefan Müller-Altermatt, Nationalrat CVP. Keystone

Kleine Parteien wollen sich präsentieren: Auch die Solothurner Grünen wollen bei den Nationalratswahlen mitmischen. Das Ziel sei ein Stimmengewinn im Vergleich zum letzten Mal (rund 5,5 Prozent), erklärt Präsidentin Laura Gantenbein. Und die Partei wolle den Wahlkampf nutzen, um ihre Leute bekannter zu machen – für die nächsten kantonalen Wahlen. Ähnlich klingt es bei GLP und BDP (beide rund 3,5 Prozent). Das Ziel sei es, den Stimmenanteil zu halten und das «Schaufenster» Wahlen zu nutzen.

Mann mit weissem Hemd, roter Krawatte und schwarzem Anzug.
Legende: Pirmin Bischof, Ständerat CVP. Keystone

Was geht im Ständerat? Noch vieles unklar ist, wenn es um die Solothurner Vertretung im «Stöckli» geht. CVP-Ständerat Pirmin Bischof will erneut antreten. Er wird allerdings momentan als Bundesratskandidat gehandelt. Bei einer allfälligen Wahl müsste die CVP eine Kandidatin oder einen Kandidaten präsentieren für die Ständerats-Ersatzwahl im Frühling. Bischof werde in den nächsten Tagen bekannt geben, ob er für den Bundesrat kandidiere, sagt Parteipräsidentin Sandra Kolly.

Mann spricht ins Mikrofon.
Legende: Roberto Zanetti, Ständerat SP. Keystone

Eine weitere Unsicherheit gibt es bei der SP. Bis Ende Jahr will sich Ständerat Roberto Zanetti entscheiden, ob er zur Wiederwahl antritt, sagt SP-Präsidentin Franziska Roth. Den Sitz wolle die SP aber in jedem Fall verteidigen.

Auch SVP und FDP haben angekündigt, bei den Ständeratswahlen anzutreten. Das Ziel der SVP sei weiterhin eine rein bürgerliche Solothurner Vertretung in der kleinen Kammer, so Parteipräsident Imark. Und FDP-Präsident Nünlist meint, es gehöre zu einer Partei wie der FDP, dass sie Kandidatinnen oder Kandidaten für den Ständerat präsentiere. Und auch die Grünen überlegten sich eine Kandidatur, so Präsidentin Gantenbein.

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