Bei Parlamentswahlen auf Bundes- und Kantonsebene stellen sich jeweils auch viele Politikerinnen und Politiker zur Wahl, die in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt sind. Gerade hier können Empfehlungen von Verbänden eine entscheidende Rolle spielen, sagt Politikwissenschaftler Georg Lutz, der am Institut FORS in Lausanne tätig ist.
Ein Geben und Nehmen
«Einerseits haben grosse Verbände starke Kommunikationskanäle und anderseits können die Kandidierenden mit den Verbindungen punkten und ihr Profil schärfen.» Neben einem guten eigenen Netzwerk und Popularität, könne dies ein entscheidender Faktor für einen Wahlerfolg sein, sagt Lutz. In Basel ist zum Beispiel der Gewerbeverband eine Organisation, die Politikerinnen und Politiker zur Wahl empfehlen.
Natürlich handle es sich dabei aber nicht um selbstlose Taten der Verbände, sagt Lutz. «Das ist ein Geben und ein Nehmen.» Denn für Verbände sei das auch ein Mittel, Politikerinnen und Politiker an sich zu binden. Immer mit dem Hintergedanken, dass sie sich im Fall einer Wahl, für die Verbandsanliegen im Parlament einsetzten werden.