Nach reiflicher Überlegung sei sie zum Schluss gekommen, dass die Zeit reif sei, ihre politische Laufbahn abzuschliessen, sagt Barbara Bär gegenüber SRF News. «Ich möchte all jenen Dingen gerecht werden, die in den vergangenen Jahren aufgrund des politischen Engagements etwas zu kurz gekommen sind», sagt sie. Den Entscheid, bei den Urner Gesamterneuerungswahlen vom März 2020 nicht mehr anzutreten, habe sie zusammen mit ihrer Familie gefällt.
Es ist Zeit, meine politische Laufbahn abzuschliessen.
Die 62-jährige FDP-Politikerin gehört seit 2012 der Urner Kantonsregierung an und steht der Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion vor. Zuvor war sie von 1995 bis 2010 im Gemeinderat des Urner Hauptorts Altdorf, vier Jahre davon als Gemeindepräsidentin.
Wahlschlappe von 2018 hatte «keinen Einfluss»
Im Sommer 2018 verpasste sie die Wahl zur Frau Landammann, der Urner Regierungspräsidentin. Turnusgemäss wäre das Amt an sie gegangen, die SVP verweigerte ihr aber die Unterstützung und wählte stattdessen ihren Parteikollegen Roger Nager. Für den zweiten Wahlgang nahm sich Bär selber aus dem Rennen. Die Wahlschlappe habe keinen Einfluss auf ihren Entscheid gehabt, kommendes Jahr nicht mehr anzutreten, sagt Barbara Bär: «Mit Niederlagen muss man umgehen können, das gehört zum politischen Alltag.»
Erfolgreich lancierter Neubau des Kantonsspitals
Als grösste politische Erfolge nennt Bär den Baukredit für den Um- und Neubau des Kantonsspitals Uri sowie die Schaffung einer Rechtsgrundlage zur Förderung der medizinischen Grundversorgung. Uri stehe vor grossen strategischen Herausforderungen aufgrund des Klimawandels und der Alterung der Bevölkerung. Es sei ihr ein Anliegen, dass ihre Direktion engagiert und motiviert weitergeführt werde.
Bär stiess in ihren acht Amtsjahren aber auch auf Kritik. So wurde ihr vorgeworfen, dass sie zu wenig auf die Anliegen der Gemeinden eingehe. 2016 wurde sie in Seelisberg an einer Infoveranstaltung über ein geplantes Asylzentrum beschimpft, und es kam zum Eklat.