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Wahlen in der Stadt Luzern Die Grünliberalen stecken in der Zwickmühle

Die GLP braucht Allianzen, um ihren Sitz in der Stadtregierung verteidigen zu können. Bloss: mit wem?

Die Fronten für die Wahlen in die Luzerner Stadtregierung Ende März sind abgesteckt: Alle fünf bisherigen Stadträtinnen und Stadträte treten wieder an, dazu kommt je eine Kandidatur von der SVP, der SP, der Juso und von den Jungen Grünen. Der grosse Kampf findet also zwischen rechts und links statt. Und dazwischen, im Sandwich, stehen die Grünliberalen als kleinste Partei.

Auf den ersten Blick mag es zwar scheinen, als schaffe ihre Stadträtin Manuela Jost die Wahl spielend - immerhin ist ihr dies bereits zweimal gelungen. Allerdings auf jeweils unterschiedliche Art: Vor acht Jahren half ihr eine Allianz mit rechts, vor vier Jahren eine Zusammenarbeit mit links.

Von Links gibt's keine Hilfe

Die linke Seite hat diesmal jedoch kein Gehör für die GLP. Die SP will vielmehr ihren Stadtpräsidenten Beat Züsli im Amt behalten und mit Judith Dörflinger gleich noch einen zweiten Sitz erobern. GLP-Präsident Marcel Dürr bleibt dennoch vorsichtig optimistisch: «Es werden uns zwar Stimmen fehlen - aber wir gehen davon aus, dass ein Teil der Wählerinnen der SP und der Grünen ihre Stimme trotzdem Manuela Jost geben wird», sagt er.

Rechts ist ebenfalls eine Gefahr für GLP

Ein Unterstützungsangebot gibt es dagegen von rechts: Die FDP ist bereit, GLP-Stadträtin Manuela Jost auf ihre Liste zu nehmen - wenn die GLP im Gegenzug FDP-Stadtrat Martin Merki unterstützt. Das Angebot freut die GLP zwar, trotzdem zögert sie, es anzunehmen. Grund: Die FDP unterstützt auch den Kandidaten der SVP. Und die ist GLP-Präsident Dürr ein Dorn im Auge: «Der SVP-Kandidat ist eine Gefahr für uns», sagt er.

Deal mit der CVP

Bleibt die CVP: Sie hat gemäss Marcel Dürr zugesagt, GLP-Kandidatin Manuela Jost zu unterstützen. Im Gegenzug empfiehlt die GLP CVP-Stadträtin Franziska Bitzi zur Wiederwahl.

Diese Abmachung verbessert zwar die Ausgangslage für die Grünliberalen, ändert aber nichts an ihrem Dilemma. Sie wären auf Unterstützung aus dem rechten und dem linken Lager angewiesen. Verbünden sie sich aber zu stark mit rechts, droht ihnen der Verlust der Stimmen von links - und umgekehrt.

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