- Der SVP-Nationalrat Franz Ruppen wird neu Staatsrat des Kantons Wallis.
- Damit sichert er dem Oberwallis den zweiten Sitz in der Kantonsregierung.
- Die C-Parteien müssen ihre Mehrheit abgeben.
Der bisherige Staatsrat Roberto Schmidt (CSPO) erhält am meisten Stimmen. Franz Ruppen (SVP) holt am zweitmeisten.
Die beiden Vertreter der deutschsprachigen Minderheit im Oberwallis konnten also deutlich mehr Wählerinnen und Wähler mobilisieren als die französischsprachigen Kandidaten. «Ich bin sehr glücklich, dass ich gewählt wurde», sagt Franz Ruppen. «Mich freut auch das gute Resultat.»
Warum die Wahl historisch ist
Serge Gaudin (CVPU) verpasste die Wahl und besiegelte damit die Niederlage der C-Parteien. Sie verlieren die Mehrheit. Erstmals seit 1997 haben sie nicht mehr drei Sitze in der Walliser Regierung – zuvor war ihre Vormachtstellung mit vier Sitzen gar noch grösser. Insgesamt während über 160 Jahren hatten die C-Parteien die absolute Mehrheit in der Regierung.
«Der Verlust schmerzt», sagt der wiedergewählte Christophe Darbellay von der CVP. «Wir müssen nun stärker als früher mit den anderen politischen Kräften Allianzen eingehen.»
Eine Hälfte der Bevölkerung fehlt gänzlich: Die Frauen.
Für Wallis-Korrespondentin Priska Dellberg ist der Ausgang der Wahlen keine Überraschung. «Die Walliserinnen und Walliser wollen eine Regierung, in der alle grösseren Parteien vertreten sind.» Die Parteien seien nun tatsächlich angemessener vertreten – aus demokratischer Sicht bestehe aber noch kein Grund zum Jubeln. «Eine Hälfte der Bevölkerung fehlt in dieser Regierung gänzlich: Die Frauen.»
Auffallend ist weiter, dass die Stimmbevölkerung aus dem Oberwallis die beiden Oberwalliser Kandidaten – Schmidt und Ruppen – stark unterstützt hat. «Serge Gaudin hingegen hat im Vergleich zum ersten Wahlgang massiv an Stimmen verloren», so Priska Dellberg.
SP-Nationalrat Mathias Reynard wurde auf den dritten Platz gewählt. Er ersetzt die zurücktretende SP-Gesundheitsdirektorin Esther Waeber-Kalbermatten, bisher einzige Frau im fünfköpfigen Gremium. Reynard ist mit seinen erst 34 Jahren das jüngste Regierungsmitglied im Wallis seit über 100 Jahren.
Wiedergewählt wurde der CVP-Staatsrat Christophe Darbellay. Seine Wiederwahl galt als sicher. Deutlich war die Wiederwahl am Sonntag jedoch nicht, Darbellay erhielt am wenigsten Stimmen aller Gewählten – weniger als der SP-Nationalrat Mathias Reynard. Wallis-Korrespondentin Priska Dellberg sagt: «Das Resultat von Darbellay ist ein Zeichen dafür, dass die Stimmbevölkerung die Dominanz der C-Parteien brechen wollte.»