Wahltag ist Zahltag. Über 800 Kandidatinnen und Kandidaten wollen am 31. März einen der 120 Sitze im Luzerner Kantonsrat erobern. Um die Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen, greifen die Parteien zu unterschiedlichen Mitteln und geben unterschiedlich viel Geld dafür aus:
CVP : Bei der CVP gibt es keine Auskunft zur Höhe des Wahlkampfbudgets. Bürgernähe sei im Wahlkampf wichtig. Darum seien die Kandidatinnen und Kandidaten bei Wahlkampfveranstaltungen präsent und man setze auf das Aktivieren persönlicher Kontakte. Die sozialen Medien haben bei der CVP einen hohen Stellenwert. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden explizit im Umgang mit Twitter und Co. geschult.
SVP: Die SVP äussert sich nicht konkret zur Höhe des Wahlkampfbudgets. Man setze aber auf einen klassischen Wahlkampf und vor allem auf viel Bürgernähe, so der Wahlkampfleiter Fredy Winiger. Hier habe sich vor allem das Format «SVP bi de Lüüt» bewährt. Nach Bedarf würden die Kandidaten aber auch im Umgang mit Social Media geschult.
FDP: Die FDP hat für die Kantonsratswahlen ein Gesamtbudget von 265’000 Franken, wobei die Kandidaten da auch noch ihren Anteil dazu beisteuern, nämlich 400 Franken pro Kopf. 10-15 Prozent davon gehen in die digitale Kandidatenwerbung. Die Luzerner FDP macht für ihre nationale Partei bei einem Pilotprojekt mit. Dabei gehen sie auf Hausbesuche, und zwar bei Leuten, die laut ihrem Datenprofil zur potenziellen FDP-Wählerschaft gehören könnten. Die Daten wurden aus Social Media Profilen herausgefiltert.
SP: Die SP setzt 106’000 Franken für den Kantonsratswahlkampf ein. Die SP setzt auf eine breite Mobilisierung der Wählerschaft. Sie besucht Leute daheim, verteilt Flugblätter auf der Strasse und organisiert Veranstaltungen. Social Media sieht man bei der SP eher als Ergänzung. Das Ziel: Die potenzielle Wählerschaft an die Urne bringen.
Grüne: Die Grünen setzen für den Wahlkampf in den Kantonsrat 112’000 Franken ein. Dieser Betrag setzt sich vor allem aus den Abgaben der gewählten Kantonsräte zusammen. Diese liefern 30 Prozent ihres Honorars an die Partei ab. Die Grünen wollen im ganzen Kanton präsent sein, verstärkt aber dort, wo ihre Hauptwählerschaft daheim ist, also in grösseren Gemeinden und in der Stadt. Sie setzen auch auf Social Media. Hier komme man aber im Kontext mit den Online-Giganten wie Facebook oder Twitter in eine ethische Zwickmühle, sagt der Parteipräsident Maurus Frey.
Grünliberale: Die Grünliberalen haben für die Kantonsratswahlen ein Budget von 80’000 Franken. Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der noch jungen Partei sind aufgefordert, einen vierstelligen Frankenbetrag in die Wahlkampfkasse beizusteuern. Die GLP setzt auf Standaktionen - eine Schulung im Umgang mit Social Media der Kandidierenden liege bei ihrem Budget nicht drin.