In fünf Anläufen hat die SVP seit 1997 versucht, in die Solothurner Regierung einzuziehen. Geklappt hat es nie. Trotz bekannten Persönlichkeiten wie Nationalrat Roland Borer, Nationalrat Walter Wobmann oder dem damaligen Parteipräsidenten Heinz Müller: die Solothurner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger verwehrten der SVP stets einen Sitz in der Regierung.
Dabei hätte die SVP auf Grund ihres Wähleranteils von 20 Prozent rein rechnerisch Anspruch auf einen Regierungsratssitz. Nachdem die bisherigen Kandidaten vielleicht zu sehr polarisierten, versucht es die SVP nun mit einem gemässigteren Vertreter: Albert Studer gilt als umgänglich und kompromissbereit.
«Wir müssen miteinander reden können», betont der Politiker im Gespräch mit Radio SRF. «Aber es braucht auch Leute, die bewegen können.»
Kampf gegen Schliessung von Allerheiligenberg
Über seine Wohnregion hinaus bekannt wurde Studer mit seinem Kampf gegen die Schliessung der Höhenklinik Allerheiligenberg. Die Klinik steht in Hägendorf, wo er Gemeindepräsident ist. Später kämpfte Studer – genauso erfolglos – im Namen der SVP gegen den Neubau des Bürgerspitals Solothurn.
Darüber hinaus ist Albert Studer allerdings kaum aufgefallen. Reicht seine Bekanntheit und sein Leistungsausweis, um der SVP endlich den Einzug in die Regierung zu sichern?
Ist er eigentlich ein richtiger SVP-ler? Er kommt nämlich aus einem freisinnigen Elternhaus und musste sich in jungen Jahren für eine Partei entscheiden. Den Ausschlag gaben seine Kollegen, und diese hätten eben die SVP favorisiert, so die Aussage von Studer im Live-Gespräch.
Seit 4 Jahren ist Albert Studer Mitglied des Kantonsrat. Dabei ist er nicht sehr häufig in Erscheinung getreten. Gegen diesen Eindruck wehrt sich aber Albert Studer. «Wenn es um die Kosten im Gesundheitswesen ging, war ich immer zur Stelle.»
«Asylbewerber sollen in Container-Dörfern wohnen»
Wäre Albert Studer Regierungsrat, würde er sich gegen den Ausstieg aus der Atomenergie wehren, er würde als Bildungsdirektor Harmos NICHT rückgängig machen und wenn er Finanzdirektor wäre, würde er dafür sorgen, dass die Gemeinden sich nicht an der Ausfinanzierung der Solothurner Pensionskasse beteiligen müssen.
Zum Asylwesen sagte Studer im Gespräch im Regionaljournal: «Kleine Asylunterkünfte in Containerform auf der grünen Wiese, das wäre die einfachste Lösung.» Diese müssten verteilt sein auf alle Amteien.