Esther Gassler reagiert erstaunt, wenn sie gefragt wird, warum sie als 61-jährige nochmals als Regierungsrätin kandidiert: «Ich gehe davon aus, dass in der Schweiz bis 65 gearbeitet wird».
Zu den Diskussionen über ein höheres Rentenalter meint sie, das Rentenalter dürfe sicher nicht noch herabgesetzt werden.
Mit einer persönlichen Bilanz der letzten vier Jahre tut sich Esther Gassler schwer. Nach ihrem grössten politischen Erfolg befragt, antwortet sie: «Das meiste, was passiert, hat mehrere Komponenten und es ist schwierig Ergebnisse genau einer Person zuzuordnen. Ich bin einfach froh, dass es der Solothurner Wirtschaft so gut gelaufen ist, dass wir auch die Schliessung der Papierfabrik Sappi auffangen konnten».
«Meine persönliche Meinung spielt keine Rolle»
Als Volkswirtschaftsdirektorin ist Esther Gassler auch für das Thema Energie zuständig und hat sich bis 2011 für den Ersatz des AKW Gösgen eingesetzt. Seit dem Unglück von Fukushima zeigt sich die Solothurner Regierung indes zurückhaltend.
Zur Frage, ob es halt vielleicht doch ein neues AKW braucht, damit die Solothurner Industrie genügend billigen Strom erhält, gibt sich Esther Gassler beispielsweise bedeckt:
Sparen bei Alternativ-Energie?
Auch beim Thema Sparen gibt Esther Gassler den Ball weiter. Wo in ihrem Departement gespart werden soll, müsse das Parlament entscheiden. Viele Möglichkeiten gebe es aber nicht, meint Gassler.
Sparen könnte man zum Beispiel bei den Förderbeiträgen für die Alternativenergie. Gassler selber findet das aber den falschen Weg: «Das würde mir wehtun. Es sind nur kleine, aber wichtige Anreize».