Was ist das Verrückteste, das Remo Ankli bislang gemacht hat? Die erste Frage im Gespräch mit Radio SRF bringt den FDP-Regierungsratskandidaten etwas in Verlegenheit. «Vielleicht, dass ich mich mit 28 als Gemeindepräsident zur Verfügung gestellt habe», antwortet Ankli schliesslich und streitet nicht ab, dass sein Lebenslauf eher «brav» ist.
Ankli will auch nicht «einen auf jung machen, um hip zu wirken». Dass er mit knapp 40 Jahren der mit Abstand jüngste Regierungsratskandidat ist, spielt für ihn und seinen Wahlkampf keine Rolle. Es gebe keine Politik nur für die Jungen, er habe vielmehr das Ganze im Blick.
Weniger Vorschriften in der Energiepolitik
Punkten könnte Remo Ankli hingegen, weil er von allen neun Regierungsratskandidaten der einzige Schwarzbube ist. Seit 12 Jahren ist er Gemeindepräsident von Beinwil, seit 8 Jahren vertritt er die FDP im Solothurner Kantonsrat. Ankli hat Geschichte und Theologie studiert, arbeitet heute als freischaffender Theologe und Sekretär der FDP Kanton Solothurn.
Wichtig ist Remo Ankli, in der Regierung die freiheitlichen Positionen zu stärken, wie sie die liberale FDP vertritt. Bei der Umsetzung der neuen Energiepolitik heisst dies beispielsweise: Wenn alternative Energien gefördert werden sollen, dann sind die Vorschriften zu lockern, um zum Beispiel Windräder zu ermöglichen. «Man sollte nicht nur mit Verboten arbeiten, lieber mit Anreizen».
Eigentumsrechte hochhalten
Anklis freiheitliche Position bei der Raumplanung: «Auch wenn wir die Zersiedelung bekämpfen, dürfen Eigentumsrechte trotzdem nicht unter die Räder kommen. Auszonungen sind immer auch Enteignungen und müssen entschädigt werden».
Grundsätzlich will Remo Ankli die Eigenverantwortung der Menschen stärken. Der Sozialstaat müsse zum Beispiel mehr Druck aufsetzen, damit jemand auch eine andere Arbeit annehme, als er gewohnt sei. Der Staat müsse für seine Leistungen immer auch eine Gegenleistung fordern.
In der Sozialpolitik werde heute zu wenig konsequent agiert, er befürworte ein restriktiveres Vorgehen, betont Ankli. Das sei aber nicht unsozial. «Wenn wir die Kosten nicht in den Griff bekommen, gefährden wir unsere Sozialwerke. Das wäre unsozial».
Sondersteuer wegen Pensionskassen-Loch
Wer das Milliarden-Loch in der Solothurner Pensionskasse stopfen soll, ist für den Gemeindepräsidenten klar. Nicht die Gemeinden sollen zahlen, sondern der Kanton. Es gehe dabei nicht um Schuldzuweisungen, meint Ankli. Sondern es sei schlicht einfacher umzusetzen, wenn der Kanton zahle, statt 120 Gemeinden.
Persönlich denkbar ist für Remo Ankli, dass der Kanton dann eine Sondersteuer erhebt, um das Geld für die Ausfinanzierung der Pensionskasse aufbringen zu können.