Die Parteistärken im Parlament entsprechen in der Stadt St. Gallen nicht der Zusammensetzung des Stadtrates. Dieser besteht mit Stadtpräsident Thomas Scheitlin aus einem Vertreter der FDP, zwei Vertretern der SP, einem Parteilosen und seit gestern mit Sonja Lüthi auch einer Vertreterin der Grünliberalen. Im Parlament sind die Stärken anders verteilt: Die SP hat 18 Sitze, die FDP 12, SVP und CVP je 9.
Neue Situation für CVP
Die SVP, welche noch nie einen Sitz in der Exekutive hatte, kennt die Situation Anders die CVP: Noch nie hatte die Partei keinen Sitz im Stadtrat. Raphael Widmer, Präsident CVP Stadt St. Gallen, sagt denn auch: «Es wird schwieriger werden, weil wir ein Stück weit von den Informationen abgeschnitten sein». Umso mehr gefordert seien die eigenen Parlamentarier, die sich noch mehr für die Stadt St. Gallen stark machen müssten.
Es wird schwieriger werden, weil wir ein Stück weit von den Informationen abgeschnitten sein
Auch für Stadtpräsident Scheitlin ist die Situation neu – so ganz ohne bürgerliche Rückendeckung im Stadtrat. Er sieht darin aber grundsätzlich kein Problem, schliesslich gehe es um Sachthemen, um die besten Lösungen für die Stadt.
Nur: Welche Lösungen für die Stadt die besten sind, darin sind sich links und rechts selten einig. Und das Finden dieser Lösungen dürfte ihn Zukunft, jetzt wo die CVP nicht mehr in der Exekutive ist, noch vielmehr zur Knacknuss werden.