«Hansjörg Knecht ist ein Arbeiter, hat als Unternehmer Führungserfahrung gesammelt und ist als Gemeinderat, Grossrat und Nationalrat politisch erfahren», erklärte Rolf Jäggi von der Findungskommission der Aargauer SVP. Knecht polarisiere zudem nicht, deshalb habe er auch ausserparteilich eine grosse Akzeptanz.
Deshalb sei Knecht der ideale Kandidat für die SVP des Kantons Aargau. Die SVP-Mitglieder schlossen sich dem am Kantonalparteitag in Muhen an.
Zu stiller Schaffer?
Verschiedene Parteimitglieder lobten Hansjörg Knecht. SVP-Regierungsrat Alex Hürzeler zum Beispiel bezeichnete ihn als «stiller Schaffer». Das einzige, was man Knecht vorwerfen könne, sei sein mangelnder Bekanntheitsgrad. Das gab der Wahlkampfleiter der SVP, Werner Laube, zu. Das müssten alle in der SVP nun ändern und kräftig Werbung machen für den Leibstadter.
Schon jetzt steht fest: Knecht tritt gegen Politiker an, die bereits länger in Bundesbern sind. Müller ist Präsident der FDP Schweiz. Er sitzt seit 2003 im Nationalrat, ebenso wie Ruth Humbel. Bruderer war von 2004 bis 2011 im Nationalrat und seither im Ständerat.
Knecht nahm derweil die Nomination dankend an. Er werde sein Bestes geben, bei einer Wahl das Amt Ständerates wie auch seine Aufgabe aus Geschäftsführer unter einem Hut zu bringen. «Ich bin es mir gewohnt, mehr als 42 Stunden in der Woche zu arbeiten.» Er freue sich auf einen «sicherlich intensiven» Wahlkampf, der heute beginnen werde. Dafür werde er alles geben, so Knecht.
SVP will ihren Sitz nach dem Verlust 2011 wieder holen
Der 54-Jährige soll für die SVP den Ständeratssitz zurückholen, den die SVP 2011 verlor. Damals trat Nationalrat Ulrich Giezendanner für die Partei an und zog den Kürzeren. 2011 zogen mit Christine Egerszegi (FDP) und Pascal Bruderer (SP) zwei Frauen für den Aargau in den Ständerat. Nun soll Knecht den SVP-Sitz zurück erobern.
Bereits in den Ständerats-Ring gestiegen sind drei weitere Kandidaten. Für die FDP tritt Philipp Müller an. Die CVP schickt Ruth Humbel ins Rennen, welche den Sitz der abtretenden Christine Egerszegi halten soll. Die SP kann auf die bisherige Ständerätin Pascal Bruderer setzen. Ob noch weitere Kandidaten folgen, ist offen.
Nein zur Offenlegung der Politikfinanzierung
An der Delegiertenversammlung in Muhen hat die Aargauer SVP auch die Parole für die kantonale Abstimmung vom 28. September gefasst. Zur Initiative «Für eine Offenlegung der Politikfinanzierung» sagt die SVP einstimmig Nein. An der Delegiertenversammlung waren rund 150 Mitglieder anwesend.