Während andere Parteien vielleicht drei Kernthemen herausstreichen, sind es bei der GLP gleich 20 Themen. Das habe nichts mit Entscheidungsproblemen zu tun, betont Beat Flach im Gespräch mit Radio SRF. Aber die Politik bestehe schliesslich nicht nur aus drei Themen.
Es gehe um einen Mix von ganz verschiedenen wichtigen Faktoren wie Umwelt, Arbeitsplätze oder das Verhältnis zu Europa, so Flach.
Die Welt ist komplizierter geworden und wir versuchen, nachhaltige Antworten zu finden.
Dass dies für potenzielle Wähler nicht immer leicht zu verstehen ist, gibt Beat Flach zu. Hingegen wehrt er sich gegen einen weiteren Vorwurf, den die GLP aktuell immer wieder hören muss. Die Verbindung mit der Ecopop-Liste ist für ihn kein Problem. Auch wenn Ecopop die Zuwanderung begrenzen will und die GLP betont, man müsse die Bilateralen sichern..
Listenverbindungen sind ein arithmetisches Mittel, um kleine Parteien zu stärken und ein ungerechtes System zu umschiffen.
Beat Flach sagt:
- Nein zu einer zweiten Gotthard-Strassen-Röhre
- Ja zu höheren Ticketpreisen im öffentlichen Verkehr
- Ja zu einem höheren Rentenalter 67 für Männer und Frauen
- Ja zur erleichterten Einbürgerung von Ausländern der dritten Generation
Steckenpferd Nr. 1: Energiepolitik
Beat Flach setzt sich ausserhalb seiner Kommissionen im Nationalrat besonders für Energiepolitik und Raumplanung ein. Diese Themen hätten ihn dazu bewogen, in die Politik zu gehen, betont der Auensteiner, der sein eigenes Haus zu einem kleinen Kraftwerk umgebaut hat. Das alte Einfamilienhaus aus dem Jahr 1946 produziert heute als Plus-Energiehaus für zwei Familien mehr Energie, als es verbraucht.
Für die Energiewende reiche so etwas natürlich nicht, so Flach im Gespräch. Als wichtige Bereiche sieht er den Ausbau von Solar- und Wasserenergie und die Effizienzsteigerung.
Auslaufenlassen wie bei einem alten Auto, das ist bei der Atomtechnologie viel zu gefährlich.
Beim Thema Atomkraftwerke setzt sich Flach deutlich für einen klar terminierten Ausstieg ein. Es brauche einen definitiven Termin, die Energiewirtschaft müsse ein klares Zeichen aus der Politik erhalten.
Steckenpferd Nr. 2: Raumplanung
Der grünliberale Aargauer Nationalrat setzt sich für eine Begrenzung der Bauzonenfläche ein. Bauland gebe es genug, zum Teil einfach am falschen Ort, so Flach: «Man muss dies in funktionalen Räumen anschauen, über die Gemeinde, über den Kanton hinaus.» Gutes Bauen sei immer noch möglich, auch mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum.
Dafür setzt Flach auch auf das Schlagwort «verdichten». Der Siedlungsmix sei wichtig und sollte noch mehr gesteuert werden. «Weniger Verkehrsfläche, mehr Lebensfläche», so der Slogan von Beat Flach.
Meine Traum-Schweiz sieht nicht viel anders aus als heute, aber mit weniger Strassen.
Der GLP-Ständeratskandidat setzt sich ebenfalls dafür ein, dass Pendeln unattraktiver wird. Er will den Pendlerabzug bei den Bundessteuern streichen. «Aktuell ist es eine Schlechterbehandlung derjenigen, die bewusst in der Nähe ihres Arbeitsortes leben.»