Dass Bernhard Guhl in die Feuerwehr eintreten will war für ihn schon lange klar: «Im thurgauischen Oppikon war das gar keine Frage - jeder ging in die Feuerwehr», erinnert er sich. Als er 2008 von Windisch nach Niederrohrdorf umgezogen war, trat er sofort der «Feuerwehr Rohrdorf» bei.
Der Beni ist einer unserer ganz treuen Feuerwehrmänner
Der Politiker Bernhard Guhl ist in der «Feuerwehr Rohrdorf» einfach der «Beni». Er leistet seinen Dienst im Atemschutz und als Gruppenführer. Neben der eigentlichen Feuerwehrarbeit gefällt ihm vor allem die Kameradschaft: «In der Feuerwehr entstehen Freundschaften, wie man sie sonst nicht hätte».
Politischer Einsatz für die Feuerwehr
Die Feuerwehr prägt auch die bisherige Politik von BDP-Nationalrat Guhl. «Diese Anliegen liegen mir am Herzen», gibt Guhl gerne zu. Mit einem Vorstoss im Nationalrat will er zum Beispiel erreichen, dass für Fahrer von Löschfahrzeugen die Alkoholpromillegrenze von 0,1 Promille gelockert wird.
Hätten die Feuerwehrleute dienstfrei und würden sie an einem Grillfest ein oder zwei Gläser Bier trinken, könnten sie bei einem unvorhergesehenen Einsatz nicht mit dem Tanklöschfahrzeug fahren, begründet Guhl sein Anliegen.
Würden sie trotzdem ans Steuer sitzen, wären sie strafbar. Bernhard Guhl bezeichnet diese Nulltoleranz in seinem Vorstoss als «Kriminalisierung der freiwilligen Feuerwehren». Er fordert deshalb eine Grenze von 0,5 Promille - wie sie für alle anderen Verkehrsteilnehmer auch gelte. Der Vorstoss wurde von beiden Räten angenommen. Derzeit läuft die Vernehmlassung zur Verordnung.
Und was sagt Bernhard Guhl denjenigen, die solche Anfragen und Probleme eher unwichtig finden? «Ich beschäftige mich nicht nur mit der Feuerwehr, sondern habe auch in anderen Themengebieten Vorstösse gemacht. Aber auch diese Probleme müssen eben gelöst sein.»
Als Elektroingenieur für eine langsame Energiewende
Beruflich arbeitet Bernhard Guhl als Elektroingenieur für einen grossen Technologie-Konzern. In die geplante Energiewende hat er grosses Vertrauen. «Die neuen Technologien, neue Geräte können sehr viel Strom sparen.» Die Atomkraftwerke will Guhl aber erst abstellen, wenn sie nicht mehr sicher seien. «Die Betreiber und die Aufsichtsbehörden wissen das am besten.» Er glaube, die Energiewende brauche Zeit.
Das grosse Thema im Wahlkampf ist aber natürlich die Migration. Bernhard Guhl ruft zur Besonnenheit auf: «Ich bin der Meinung, dass man die Flüchtlinge nicht missbrauchen darf für den Wahlkampf.» Guhl will «echten Flüchtlingen» helfen, steht aber trotzdem für eine restriktive Asylpolitik ein (vgl. Smartspider in der Bildergalerie). «Wirtschaftsflüchtlinge muss man möglichst rasch zurück schicken.»
«Mitte-Rechts»
Guhl grenzt sich damit klar ab von der SVP. «Die Grenze dicht machen, das ist reine Symptom-Bekämpfung.» Allerdings: Im Kanton Thurgau war Guhl noch Mitglieder der jungen SVP. «Nicht ich habe mich von der SVP weg bewegt, sondern die Partei von mir», erklärt der BDP-Mann. Er selber bezeichnet sich im Gespräch als «Mitte-Rechts-Politiker.»