Samuel Schmid ist in der Aargauer Politik kein Unbekannter. Für die EDU sass er im Grossen Rat. Aus dieser Partei trat er aber aus und gründete die Sozial-Liberale Bewegung (SLB).
2012 flog die SLB aus dem Grossen Rat. Sie schaffte das Quorum von drei Prozent nicht. Für Samuel Schmid aber kein Grund, mit Politik aufzuhören. Im Gegenteil: Er versucht alles, um politisch wieder Fuss zu fassen.
«Die SLB ist eine Bewegung»
Für die Wahl in den Nationalrat im Oktober tritt die SLB mit einer Liste von zehn Namen an. Zuoberst natürlich der SLB-Gründer und Präsident Samuel Schmid. Um noch etwas mehr Bekanntheit zu erlangen, tritt er auch als Kandidat für den Ständerat an.
Schmid streicht heraus, dass er nicht einer Partei vorstehe, sondern einer Bewegung. Was aber ist der Unterschied? «Eine Bewegung ist nicht so starr wie eine Partei. Wir müssen uns nicht an einem Programm orientieren, sondern können sachlich politisieren.»
Kleines Budget für Wahlkampf
Die SLB ordnet er in der Mitte ein. Das «Liberal» stehe für seine wirtschaftsfreundliche Seite, sagt Schmid im Gespräch mit dem Regionaljournal von Radio SRF. Und das «Sozial» bedeute, dass ihm das Wohl der Menschen am Herzen liege:
Ich bin aus dem Volk und für das Volk und habe keine Interessensbindungen.
Er sei der einzige wirklich eigenständige, nicht von Lobbyisten oder Verbänden abhängige Kandidat. Auch beim Budgetthema ist Samuel Schmid ein Exot. Das grosse Portemonnaie für den Wahlkampf fehlt.
Nur noch Pacht anstatt Privatbesitz
Ebenfalls ein Aussenseiter ist Pius Lischer. Schon 2011 kandidierte er für den Ständerat. Er vertritt die «Interessengemeinschaft Grundeinkommen». Seiner Meinung nach wäre die Welt gerechter, wenn es keinen Privatbesitz für Boden mehr geben würde.
Die Leute würden dem Staat nur eine Pacht für Grund und Boden bezahlen. Und Lischer möchte auch alle Steuern und Sozialabgaben durch Lenkungsabgaben ersetzen. Die Pachteinnahmen und die Lenkungsabgaben würden dann zurückverteilt an die Bevölkerung.
Jeder Einwohner hätte von Geburt bis zum Tod dann ein bedingungsloses Grundeinkommen. Es würde je nach Wohnort variieren. In Zürich, wo das Leben teuer ist, wäre es höher. Im Kanton Jura tiefer. Für eine typische Agglomerationsgemeinde wie Suhr oder Windisch beziffert Lischer das Grundeinkommen auf ca. 3300 Franken.
Beraten statt regieren
Die Lenkungsabgaben auf Energie würden einen Liter Benzin auf ca. 12 Franken verteuern. Es ist Pius Lischer klar, dass er ein radikales Programm vertritt. Damit es funktioniert, müsste es gleich in ganz Europa verwirklicht werden.
Die Schweiz ist Europa im Kleinen, föderalistisch. Wir könnten ein Vorbild sein für ganz Europa.
Pius Lischer weiss, dass seine Chancen für den Ständerat minim sind. Trotzdem gibt er nicht auf. Den Politikern in Bern gehe es nur darum, viel Geld zu verdienen. Er sei anders, er wolle das Volk nicht regieren, sondern beraten.