Die GLP-Versammlung nominierte David Wüest-Rudin ohne Gegenstimme. Der 45-jährige Unternehmensberater ist gelernter Politologe und Soziologe. Er war von 2009 bis 2013 im Kantonsparlament und ist dieses Jahr wieder nachgerückt.
Die GLP begründet ihre Kandidatur damit, dass sie der Amtsinhaberin Anita Fetz keine stille Wahl ermöglichen will. Die 58-Jährige tritt im Herbst für eine vierte Amtsperiode an. Eine gemeinsame bürgerliche Kandidatur ist Anfang Sommer gescheitert. Erziehungsdirektor und alt-Nationalrat Christoph Eymann (LDP) hätte sich zwar zur Verfügung gestellt, aber zur Bedingung gemacht, das ganze bürgerliche Lager müsse geschlossen hinter ihm stehen. Da dies nicht der Fall war, fehlte bis gestern eine ernstzunehmende Alternative zu Fetz.
«Irgenwann muss jemand in die Hosen steigen»
Wüest-Rudin will nun eine solche Alternative bieten: «Es ist ein Armutszeugnis, dass die bürgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbände keinen Kantidaten aufstellen. Nun muss irgendwann jemand in die Hosen steigen.» Besonders in wirtschafts-, finanz- und sozialpolitischen Fragen unterscheide er sich klar von Fetz, sagt Wüest-Rudin.
Wenngleich die Wahlchancen der Grünliberalen gering sind, dürfte die Partei doch von der erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit durch die Ständeratskandidatur profitieren.