Kantonal-Präsident Marc Scherrer verurteilte die Äusserungen von SVP-Präsident Oskar Kämpfer an der CVP-Nominationsversammlung mit deutlichen Worten. Kämpfer hatte vor ein paar Tagen ein Zusammengehen mit der CVP davon abhängig gemacht, dass diese die amtierende Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter nicht auf die Liste setze. «Das ist nicht tolerierbar. So geht man nicht um mit Partnerparteien», sagte Scherrer am CVP-Parteitag.
Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
Von der Basis kamen teils noch schärfere Worte. Man müsse «die vornehme Zurückhaltung gegenüber einer dummen Wahlkampf-Rhetorik ablegen», forderte ein Parteimitglied. Und der zuvor auf die Siebner-Liste für die Nationalratswahlen nominierte Alexander Imhof sagte: «Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.»
Mit dem ehemaligen Landrat und Kirchenratspräsidenten Ivo Corvini sprach sich ein einziges Parteimitglied gegen eine Mitte-Allianz aus. Wenn die Partei bei jeden Wahlen die Partner wechsle, verliere sie die Glaubwürdigkeit bei den Wählern. Und BDP und GLP seien zudem keine Parteien mit Zukunft. Mit nur 2 Gegenstimmen sprach sich schliesslich die CVP-Basis für eine Listenverbindung mit GLP und BDP aus.
GLP und BDP als nützliche Helfer
Bei allem Ärger über den SVP-Präsidenten, dem die CVP-Basis am Dienstag Abend Luft machte: letztlich ist die Listenverbindung eine reine Frage der Arithmetik. «Was nützt uns ein Schulterschluss, bei dem wir am Ende unseren Sitz nicht mehr haben», fragt CVP-Präsident Marc Scherrer rhetorisch. In einer Listenverbindung mit SVP und FDP läge für die CVP bestenfalls ein Restmandat drin, rechnete ein Parteimitglied vor. Und um sich dieses zu sichern, müsste die Partei etwa vier Prozent zulegen gegenüber den letzten Wahlen. Umgekehrt die Situation bei einer Allianz in der Mitte: GLP und BDP bringen zusätzliche Stimmen, von denen die CVP als grösste der drei Parteien profitiert.
Auch mit Remo Franz und Emmanuel Trueb
Nominiert wurden neben Schneider-Schneiter und dem Laufener Anwalt und Stadtpräsident Alexander Imhof auch die Bäuerin Claudia Brodbeck, der Bauunternehmer und alt Landrat Remo Franz aus Aesch, der Flurnamenforscher Philippe Hofmann aus Allschwil, die Kantonalpartei-Vizepräsidentin Béatrix von Sury d'Aspremont sowie der Prattler Emanuel Trueb (1961), der die Basler Stadtgärtnerei leitet.