Die Firma Swissmetal hat eine bewegte Vergangenheit: Streiks, Nachlassstundung und 2013 die Übernahme durch eine chinesische Investorengruppe. SP-Ständerat Hans Stöckli hat im Rahmen des Auswärtsspiels des «Regionaljournals Bern Freiburg Wallis» die Firma in Reconvilier im Berner Jura besucht. Auswärtsspiel heisst, die Ständeratskandidaten gehen an einen Ort, wo nicht ihre Stammwählerschaft zu finden ist.
Swissmetal produziert Spezialteile aus Kupferlegierungen vor allem für die Flugzeug-, Auto- oder Schreibwarenindustrie und hat 120 Angestellte - fast alle wohnen in der Region.
Arbeitsplätze oder Umweltschutz
Der 63-jährige SP-Politiker setzt sich ein für sichere Arbeitsplätze, unterstützt aber auch die Energiewende - heisst, vom Atomstrom zu erneuerbaren Energien und für eine CO2-Abgabe auch für kleine und mittlere Unternehmen. Die Produktion von Swissmetal in Reconvilier braucht viel Energie - im Moment vorwiegend Atomstrom. Und das verseuchte Wasser wurde früher ungefiltert nach draussen gleitet - die Altlasten sind enorm.
Eine Sanierung würde laut dem Direktor Jean-Pierre Tardent 20 Millionen Franken kosten. Arbeitsplätze oder Energiewende? Beides, sagt Hans Stöckli. «Es bringt niemandem etwas, Arbeitsplätze in einer versauten Umwelt zu sichern», sagt Stöckli. Und er sei sicher, dass auch die Industrie langfristig denke.
Im Hintergrund die Fäden ziehen
Hans Stöckli ist seit vier Jahren Berner Ständerat, zuvor sass er gut sieben Jahre im Nationalrat und war lange Jahre Stadtpräsident von Biel.
Er gilt als emsiger Schaffer bei der Detailarbeit an Gesetzen - als früherer Gerichtspräsident ist er dafür prädestiniert.
Im Ständerat geben aber andere SP-Politiker wie SP-Präsident Christian Levrat den Ton an. Hans Stöckli ist ein fleissiger Vorstoss-Schreiber, formuliert die Vorstösse aber meist als Interpellation, was keine Verpflichtungen des Bundesrats nach sich zieht.
Auswärtsspiel mit SP-Ständerat Hans Stöckli
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 Uhr und 17:30 Uhr)