«Listenverbindungen sind wie Mailänderlibacken», sagt der bernische BDP-Parteipräsident und Nationalrat Heinz Siegenthaler. «Beim Ausstechen gibt's Resten. Wenn man diese Resten zusammennimmt, gibt's noch ein oder zwei Guetzli mehr.» Oder vielleicht einen Nationalratssitz, wenn die Reststimmen der vier Parteien nicht mehr verloren gehen.
Klare Lehre aus der Vergangenheit
Die BDP ist erstmals dabei beim Bündnis der Mitteparteien. Es ist der Abschied von den bisherigen Alleingängen. Und dies wiederum ist eine Konsequenz aus den letzten Jahren.
«Bei den Nationalratswahlen 2011 hätten wir einen Sitz mehr gemacht. Und bei den schrecklichen Grossratswahlen 2014 hätten wir nicht elf, sondern nur 5 Sitze verloren, wenn wir Listenverbindungen eingegangen wären», rechnet Heinz Siegenthaler.
Klar ist damit auch, dass die FDP bei diesem Bündnis nicht dabei ist und mit grosser Wahrscheinlichkeit den Alleingang anstrebt. Bei der SVP ist auch noch kein formeller Entscheid gefallen. «Wir sind für Listenverbindungen und verhandeln noch», so der Bescheid aus der Parteizentrale.
Die vier Mitte-Parteien haben bei den Wahlen 7 bisherige Nationalratsmandate zu verteidigen, 4 von der BDP, 2 von der GLP, 1 von der EVP. Die CVP hat ihren Sitz vor vier Jahren verloren. Die vier Parteien wollen ihre Reststimmen auch deshalb bündeln, weil der Kanton Bern bei den Nationalratswahlen nur noch 25 Sitze hat, einen weniger als bisher.