Die Jungfraubahnen haben in Grindelwald ein 400-Millionen-Projekt. Der Ersatz der altersschwachen Gondelbahn auf den Männlichen ist nicht bestritten. Aber das V-Projekt beinhaltet auch die Idee einer Direktverbindung auf den Eigergletscher. Die Jungfraubahnen wollen so das Ziel erreichen, pro Jahr eine Million Besucher auf das Jungfraujoch zu bringen. Heute sind es 800' 000.
Im Rahmen des Auswärtsspiels des «Regionaljournals Bern Freiburg Wallis» traf GLP-Nationalrat Jürg Grossen, Befürworter des Bahnprojekts, den vehementen Gegner Adi Bohren. Seine Familie müsste Land für das Projekt abtreten, Bohren ist aber auch aus Umweltschutzgründen gegen das Projekt. Und er befürchtet, dass die Qualität im Tourismus verloren geht und nur noch die Masse zählt.
Grün und liberal ist kein Widerspruch
Jürg Grossen findet es schade, wenn Projekte, durch Kleinigkeiten blockiert sind. Er sehe schon, dass Bohren direkt betroffen sei, aber dennoch. «Man muss doch das Ganze im Auge behalten und für die Region Berner Oberland ist das Projekt wichtig». Der 46-Jährige gibt aber Adi Bohren Recht, dass das Parkhaus besser unter den Boden gebaut würde. Und Grossen versteht den Grindelwaldner, der findet, dass die Eiger-Region durch die hohen Masten beeinträchtigt wird.
Brücken bauen
Jürg Grossen sitzt seit vier Jahren im Nationalrat. Auf Anhieb hat die GLP mit ihm und Kathrin Bertschy zwei Sitze erobert. Der Unternehmer sieht sich als typischer Mittepolitiker, der nicht Probleme bewirtschaften, sondern Brücken bauen und vorwärts gehen will.
Der Unternehmer ist in den letzten vier Jahren nicht gross in Erscheinung getreten. Seine Partei, die GLP Schweiz, schon - mit der Niederlage ihrer ersten Volksinitiative «Energie- statt Mehrwertsteuer», die mit einem Nein-Anteil von 92 Prozent abgeschmettert wurde.