«Wir sind in einem teuren wirtschaftlichen Umfeld und mit höheren Vorschriften konfrontiert, was die Ökologie betrifft, das hat auch seinen Preis», sagt Jacques Bourgeois auf die Frage, warum ein Kilo Äpfel in der Schweiz mehr als doppelt so viel kostet wie im Ausland.
Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, welche Bourgeois beim Einkaufen begleitet, zweifelt: «Bei den Äpfeln muss man sich sehr fragen, wo der Unterschied wirklich ist.»
«Die Grenzen sind offen»
Preisvergleiche bei Fleisch, Milch oder Gemüse zeigen alle dasselbe Bild: Landwirtschaftliche Erzeugnisse kosten in der Schweiz ein mehrfaches dessen, was sie zum Beispiel in Deutschland kosten. «Ein Apfel bleibt ein Apfel, wir können mit der Massenproduktion im Ausland nicht mithalten», so Bourgeois.
«Die Grenzen sind offen und der Einkaufstourismus zeigt, dass die Leute nicht bereit sind, jeden Preis zu zahlen», sagt Sara Stalder. Die Schweizer Landwirtschaft müsse versuchen, die Preise zu senken. «Und zu versuchen, den Markt abzuschotten, ist nicht mehr zeitgemäss».
Sprachen- oder Bauernfrage?
Jacques Bourgeois wurde 1958 geboren und wohnt in Avry, westlich von Freiburg. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Seit 2002 ist Bourgeois Direktor des schweizerischen Bauernverbandes, seit 2007 auch Nationalrat.
Bourgeois’ Wahl in den Ständerat wäre eine Überraschung, zumal er aus dem französischsprachigen Kantonsteil stammt und den Sitz eines Deutschfreiburgers erben würde. Er könnte in Deutschfreiburg aber viele Bauernstimmen erhalten.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)