Im Spital Tafers trifft Ralph Alexander Schmid auf Marcel Kolly, Präsident des Vereins «Pro Akut Tafers», welcher sich für den Erhalt des Spitals als Akutspital stark macht. Dieser kann nicht verstehen, dass man regionale Spitäler schliessen will:
«Sie haben einen Skiunfall im Schwarzsee, dann dürfen Sie ihr gebrochenes Bein hier um 18 Uhr nicht mehr operieren, das ist totaler Blödsinn», echauffiert sich Kolly. Schmid kontert: «Um einen chirurgischen Notfalldienst aufrecht zu erhalten braucht es mindestens drei bis vier Chirurgen und gleich viele Anästhesisten, diese Rechnung geht nicht auf.»
«Das ist heute nicht mehr finanzierbar»
Eine Krankheit sei doch auch etwas Persönliches; man gehe zum Arzt, weil man das Vertrauen habe, findet Kolly. «Wir müssen einfach aufpassen, dass man nicht irgendwann mal sagt, ins Spital Tafers geht man nur zum Sterben.»
Schmid glaubt nicht, dass dies für einmalige Operationen eine Rolle spielt. «Aber für längere Aufenthalte ist es wichtig, lokal hospitalisiert zu werden», hier könnten Regionalspitäler eine Rolle spielen. «Aber die Idee, dass regionale Spitäler möglichst viel anbieten, ist heute nicht mehr finanzierbar.»
Das Hoffen auf den zweiten Wahlgang
Ralph Alexander Schmid wurde am 16. Juli 1959 geboren und wohnt in Lugnorre in der Gemeinde Haut-Vully, oberhalb des Murtensees. Er ist Chirurg und Professor an der Universität Bern.
Schmid hat bei den Ständeratswahlen höchstens Aussenseiterchancen, da er trotz seinem Grossratsmandat zu den unbekannten Kandidaten gehört. Er hofft, den zweiten Wahlgang zu erreichen und dort eventuell eine Überraschung zu schaffen.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 12:03 Uhr/17:30 Uhr)