Mit 105 Stimmen wählten die Genfer CVP-Delegierten am Donnerstagabend Raymond Loretan zu ihrem Ständeratskandidaten. Er konnte sich gegen Béatrice Hirsch durchsetzen. Die 52-jährige Fraktionschefin im Genfer Grossen Rat erreichte 65 Stimmen.
Loretans Netzwerk in Bern scheint gemäss mehreren CVP-Mitgliedern den Ausschlag für die Nomination des 60-Jährigen gegeben zu haben. Der ehemalige Diplomat warb bei seiner Ansprache damit, die politischen Mechanismen in Bern und das internationale Genf zu kennen.
Mitte-Ticket gegen linke Dominanz
Loretan steigt zusammen mit Benoît Genecand von der FDP ins Rennen um einen Ständeratssitz für die Mitteparteien. Damit soll die linke Dominanz gebrochen werden. Beide Genfer Sitze sind nämlich in der Hand der Linken. Und sowohl die Sozialistin Liliane Maury Pasquier als auch der Grüne Robert Cramer treten zur Wiederwahl an.
Wie zuvor angekündigt, wird Loretan nun als Präsident und Verwaltungsrat der SRG zurücktreten – und zwar bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrats am 22. Juni. Er wolle sich Zeit verschaffen für seinen Wahlkamf, sagte Loretan bei der Delegiertenversammlung in Bernex (GE). Die SRG-Geschäfte übernimmt interimistisch Verwaltungsratsvizepräsident Viktor Baumeler.