Der Unmut der Glarnerinnen und Glarner richtet sich wohl eher gegen die Hauptverantwortlichen: Den ehemaligen CEO Bernt Arpagaus, den ehemaligen Bankratspräsidenten Mathias Jenny oder gegen die Revisionsstelle.
«Hösli war zu einer Zeit im Bankrat, als man Politiker dafür wählte, die das Volk gegenüber der Bank vertreten sollten. heute will man Fachleute», sagt etwa CVP-Präsident Landolt. Landolt gehörte im Nachgang zur Kantonalbankaffäre zu denjenigen, die sich im Parlament stark für die Aufarbeitung des Debakels einsetzten. Das Urteil des Glarner Kantonsgericht bestätige ihn, sagt Landolt.
Frühere Verfehlung und heutige Amt nicht vermischen
Für Werner Hösli gebe es keine Notwendigkeit, zurückzutreten: «Er hat im Wahlkampf letztes Jahr die Untersuchung gegen ihn thematisiert, das Volk hat ihn trotzdem mit einem Glanzresultat gewählt, das legitimiert ihn», so Landolt.
Die Wähler hätten die Verfehlungen als Mitglied des Bankrats nicht mit dem politischen Amt des Ständerats vermischen wollen, sagt auch FDP-Fraktionspräsident Hans-Jörg Marti. Selbst die SP denkt nicht an Rücktrittsforderungen «Die Wähler werden das im Herbst wieder beurteilen», meint lapidar SP-Präsident Thomas Kistler.
Gar nicht äusser wollten sich der Präsident der BDP Karl Mächler. Und auch der Präsident von Höslis Partei der SVP verwies auf einen späteren Zeitpunkt. Er habe noch keine Zeit gefunden, sich mit dem Urteil zu beschäftigen, sagt Marc Ziltener.