Eng würde es werden, das war klar. Als um 12:30 Uhr die erste Hochrechnung der SRG eintraf, zeichnete sich ab, dass die FDP ihren Sitz im Nationalrat nach vier Jahren zurückgewinnen kann. Den Sitz hatte seit 2011 Josias Gasser von der GLP inne.
Auch die Zwischenergebnisse des Kantons liessen viele glauben, dass die FDP Graubünden in den Nationalrat zurückkehrt. Gleichzeitig sorgten Hochrechnung und Zwischenresultate aber auch für Spannung. Von Beginn an fehlte der SVP nicht viel, um einen zweiten Sitz zu gewinnen.
Nationalratswahlen in Graubünden
Das Blatt wendete sich, je mehr Resultate eintrafen. Plötzlich stand die FDP unter Zugzwang, Magdalena Martullo-Blocher drängte sich an den Freisinnigen vorbei. Nachdem 124 von 125 Bündner Gemeinden ausgezählt waren, behauptete sich die SVP vor der FDP.
Schliesslich, um zehn Minuten nach Vier stand fest, womit noch wenige Stunden zuvor niemand gerechnet hatte. Magdalena Martullo-Blocher wurde in den Nationalrat gewählt.
Im Interview mit dem Regionaljournal Graubünden begründet die überraschte Martullo-Blocher ihre Wahl damit, dass sie als Unternehmerin im Kanton bereits über einen grossen Bekanntheitsgrad verfügt habe. Sie habe zudem einen sehr engagierten Wahlkampf geführt.
Es ehrt mich sehr, dass mir so viele Bündnerinnen und Bündner ihr Vertrauen aussprechen.
Die Grünliberalen haben den Sitz also an die SVP verloren. Die BDP hat zwar einiges an Wähleranteil eingebüsst, verfügt aber nach wie vor über einen Sitz. Für die BDP fährt Duri Campell nach Bern. Gewählt sind ausserdem die Bisherigen Silva Semadeni (SP) und Martin Candinas (CVP).