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Wahlen15 Graubünden Grüne treten nicht zu Nationalratswahlen an

Bei den Wahlen im Herbst wird es in Graubünden keine Liste der Grünen geben. Die Chancen auf einen Sitz im Nationalrat waren sowieso klein. Allerdings kann es so auch nicht zu einer Listenverbindung mit den Grünliberalen kommen. Diese hatten ihren Sitz auch dank den Grünen erobert.

Rolf Marugg der grünen Kantonalpartei erklärt den Entscheid der Partei so: «Wir haben analysiert, welchen Aufwand wir bei den letzten Wahlen hatten und was am Ende dabei für uns heraussprang. Wir mussten einsehen: Unter dem Strich bringt uns die Beteiligung an diesem Wahltheater wenig.»

Unter dem Strich bringt uns die Beteiligung an diesem Wahltheater wenig.
Autor: Rolf Marugg Partei «Verda – Grünes Graubünden»

Die Chancen der Grünen auf einen der fünf Bündner Nationalratssitze wären sowieso verschwindend klein. Vor vier Jahren lag ihr Stimmenanteil bei nur 2 Prozent. Für einen Sitz wären 20 Prozent nötig.

Aber: Bei den letzten Wahlen spielten die Grünen eine wichtige Rolle bei den Listenverbindungen. Sie halfen mit, dass die Grünliberalen einen Sitz im Nationalrat erobern konnten.

Reaktionen auf den Entscheid der Bündner Grünen

  • Mehr Arbeit für die Grünliberalen: Für die Grünliberalen wird es im Wahlkampf mehr Arbeit geben. Partei-Präsident Christian Stricker sagt: «Wir müssen nun die Wähler der Grünen mobilisieren. In einer Listenverbindung hätte die Verda diese Aufgabe selber übernommen.»
  • SP hofft auf die Stimmen der Grünen: Die Grünen waren 2011 auch Listenpartner der SP. Die Reaktion auf den Verzicht der Grünen von SP-Präsident Jon Pult: «In der Tendenz ist dies wohl positiv für die SP, da ich davon ausgehe, dass die allermeisten Wähler, die vor vier Jahren grün gewählt haben, wenn es die Grünen nicht gibt, SP wählen werden.»
  • Grüne Schweiz wollen in allen Kantonen eine Liste: Nationalratswahlen in den Kantonen sind oft durch die nationale Parteizentrale gesteuert. Die Co-Präsidentin der Grünen Schweiz Regula Rytz wird nächsten Monat nach Graubünden kommen und nochmals mit den Bündnern sprechen, denn für die nationale Partei sei es wichtig, dass es in allen Kantonen Listen gibt. «Es ist möglich, dass es nochmals eine Änderung gibt. Es dauert noch neun Monate bis zur Wahl und bis im Sommer kann man sich anmelden. Es ist also noch nichts entschieden.»

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