Es sind Zahlen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären: In Fischbach erreichte die SVP knapp 47 Prozent - nach den Querelen um das Asylzentrum in der Gemeinde hat dieser Sieg zwar eine einfache Erklärung. Aber auch in acht anderen Gemeinden knackte die Partei die 40-Prozent-Grenze.
Zum Beispiel in Werthenstein: Die Entlebucher Gemeinde ist traditionell ganz klar eine CVP-Gemeinde, nun aber schrieben 44 Prozent der Wählerinnen und Wähler «SVP» auf ihren Wahlzettel.
Erstaunlich dabei: es ist gar nicht einfach, Werthensteiner zu finden, die offen zu ihrer Wahl stehen. Denn in den Köpfen vieler sind Gemeinden wie Werthenstein immer noch CVP-Gemeinden, obwohl die Wahlresultate anderes zeigen.
«Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Leute auch offen dazu stehen», sagt dazu Franz Grüter. Der SVP-Kantonalpräsident und neu gewählte Nationalrat setzt auf Persönlichkeiten der Ortsparteien, die andere mitziehen sollen.
Wenn man verunsichert ist, flüchtet man sich gerne dahin, wo man zumindest glaubt, es sei sicherer.
Dass Werthenstein die Luzerner Gemeinde mit dem dritthöchsten SVP-Anteil ist, schmerzt den wohl bekanntesten Einwohner, Toni Schwingruber. Der frühere CVP-Präsident und danach CVP-Regierungsrat geht davon aus, dass langjährige Probleme innerhalb der Gemeinde die Bevölkerung verunsichert hätten. Dies passe zur Verunsicherung im Asylwesen: «Wenn man verunsichert ist, flüchtet man sich gerne dahin, wo man zumindest glaubt, es sei sicherer.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr