Das SP-Präsidium sei trotz «grosser inhaltlicher Differenzen» zu dieser Listenverbindung bereit, heisst es in der Mitteilung der Sozialdemokraten. Eine Listenverbindung mit einer bürgerlichen Partei sei für die SP ein Novum. Für die nationalen Wahlen zeichne sich aber eine ausserordentliche Situation ab.
Für die SP ist es ein «Entscheid mit nationalen Auswirkungen», wie Parteipräsident David Roth gegenüber Radio SRF sagt. In diesem Sinne sei es auch ein inhaltlicher Entscheid. Es gelte, den dritten SVP-Sitz zu verhindern.
Die GLP hatte vor vier Jahren auf Kosten der SVP ihren ersten Nationalratssitz gewonnen. Ohne Listenverbindung sei es sicher, dass die SVP den Sitz im Herbst zurückgewinne, teilte die SP mit.
Die Delegiertenversammlung der Sozialdemokraten muss diese Verbindung noch absegnen. Am gleichen Tag werden auch die Grünen eine Mitgliederversammlung zum gleichen Thema abhalten.
«Ungewohnt»
Eine Listenverbindung mit der GLP sei für die Grünen zwar ungewohnt, sagte Raffael Fischer, Co-Präsident der Grünen. Sie sei im Vorstand aber breit abgestützt. Als Motivation nannte er wahltaktische Überlegungen, aber auch inhaltliche Übereinstimmungen mit der GLP.