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Wahlen15 Obwalden Ständerat Obwalden: CVP luchst der FDP den Sitz ab

In Obwalden muss die FDP den Ständeratssitz an die CVP abtreten. Im zweiten Wahlgang hat sich Quereinsteiger und Steuerexperte Erich Ettlin von der CVP gegen den Kernser Gemeindepräsidenten und Meisterlandwirt André Windlin von der FDP durchgesetzt.

Die Wahlbeteiligung lag bei 54,5 Prozent. Sie war leicht tiefer als jene im ersten Wahlgang mit 60,2 Prozent.

Der 53-jährige Erich Ettlin wohnt in Kerns und ist Steuerexperte und Wirtschaftsprüfer. Er leitete von 1996 bis 2001 die Obwaldner Steuerverwaltung.

Ich glaube nicht, dass sich politisch viel ändert, wenn nun ich Obwalden im Ständerat vertrete.
Autor: Erich Ettlin Neu gewählter CVP-Ständerat Obwaldens

Mit der Wahl Ettlins kehrt die Obwaldner CVP als stärkste Partei nach acht Jahren aufs nationale Parkett zurück. Neu sind die beiden Obwaldner Sitze im Bundesparlament ganz in der Hand von zwei christlichen Parteien. Nationalrat Karl Vogler (CSP) war bereits am 18. Oktober für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden.

Der frisch gebackene Obwaldner CVP-Ständerat Erich Ettlin freut sich über das deutliche Resultat. In Bern wolle er sich vor allem für Themen wie Hochwasserschutz und Landwirtschaft oder die Förderung des Mittelstands und von KMU stark machen. «Aber auch wenn nun ein CVP-Politiker Obwalden im Ständerat vertritt: Politisch wird sich nicht viel ändern», sagt Ettlin im Interview mit SRF-Redaktor Thomas Heeb.

Ich habe ein würdiges Resultat erreicht. Dennoch werde ich die Niederlage sicherlich 2-3 Tage lang verarbeiten müssen.
Autor: André Windlin Unterlegener FDP-Ständeratskandidat

Erich Ettlin hatte bereits im ersten Wahlgang, bei dem auch noch SVP-Kandidat Adrian Halter im Rennen war, das beste Resultat erreicht. Im zweiten Wahlgang wurde er auch von der CSP unterstützt. SVP und SP hingegen unterstützten den FDP-Kandidaten. Der Support von links sowie von ganz rechts könnte vorab parteiunabhängige Wählerinnen und Wähler etwas verunsichert haben.

Die Obwaldner FDP erleidet damit eine Niederlage und muss sich aus Bern zurückziehen. Sie verliert den Sitz ihres nach 17 Jahren zurücktretenden Ständerats Hans Hess. Hess war mehrmals in stiller Wahl bestätigt worden, so dass der FDP etwas die Wahlkampferfahrung gefehlt haben dürfte.

Der unterlegene FDP-Kandidat André Windlin macht keinen Hehl daraus, dass der Wahlausgang an ihm nagt: «Ich habe zwar ein würdiges Resultat erreicht. Aber die Niederlage werde ich noch 2-3 Tage verarbeiten müssen.»

Windlin schliesst aber nicht aus, dass er in der kantonalen Politik weiter aktiv bleiben möchte - eventuell auch bei einer Vakanz in der Kantonsregierung? «Jetzt führe ich zunächst meine Arbeit als Gemeindepräsident fort, und wenn sich die Frage konkret stellt, sehe ich weiter», antwortet Windlin.

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