Gleich zu Beginn der Delegiertenversammlung stellte Parteipräsidentin Sandra Kolly klar, was die rund 150 CVP-Mitglieder im vollen Saal sowieso bereits wussten: «Der Wahlkampf wird kein Spaziergang».
Der Kanton Solothurn hat künftig nur noch sechs Nationalräte. Die Frage ist: Welche Partei muss einen Sitz abgeben? Rein rechnerisch könnte es die CVP treffen. Sie hatte vor vier Jahren ihren zweiten Nationalrat nur den Listenverbindungen mit EVP, GLP und BDP zu verdanken.
Ohne Listenverbindungen geht es nicht
«Es ist ein offenes Geheimnis: Wir müssen wieder Listenverbindungen haben», sagt Präsidentin Kolly denn auch im Interview mit SRF: «Da sind wir immer noch in den Diskussionen, Entscheidungen sind noch nicht gefallen». Vor allem die GLP sei sehr umworben, auch von links, und halte sich noch zurück.
Ohne die Hilfe der Listenpartner geht es nicht. Darüber hinaus will die CVP mit ihren Themen punkten, sagt Kolly: «Wir müssen den Leuten wirklich aufzeigen, dass die CVP lösungsorientiert arbeitet». Die Parteipräsidentin bedauert, diese Position werde weniger wahrgenommen als das Getöse und Polarisieren anderer Parteien.
Nur «Junge» auf den Stammlisten
Einstimmig nominierte die CVP nicht nur ihren Ständerat Pirmin Bischof für die Wiederwahl, sondern auch 12 Kandidaten für den Nationalrat. Unter den vier Frauen und acht Männern sind die beiden bisherigen Nationalräte Urs Schläfli (Deitingen) und Stefan Müller (Herbetswil), sowie sechs Kantonsräte.
Die 12 Kandidaten treten auf zwei Stammlisten an. Unterstützt werden sie von zwei Listen der Jungen CVP, sowie einer Senioren-Liste 60+. «Bei uns sind die über 60-Jährigen nicht auf der Stammliste», betonte Wahlkampfleiter Stefan Berger und sorgte für Lacher im Saal. Es war ein Seitenhieb zur SP, bei der das Alter der erneut antretenden Nationalrätin Bea Heim (69) zu reden gegeben hatte.