Vor vier Jahren gelang es der GLP, den Sitz der FDP weg zu schnappen. Dies dank der Listenverbindung mit den Kleinparteien BDP, EVP und EDU. Diese Verbindung ist dieses Jahr nicht mehr möglich. Die EDU hat sich der SVP angeschlossen.
Gegen eine Verbindung der GLP mit der SP und den Grünen sprechen rechnerische Gründe. Zwar wird es der SP gelingen ihre Nationalrätin Edith Graf-Litscher wieder durchzubringen, für einen zweiten Sitz dürfte es aber dennoch nicht reichen, geht Stefan Leuthold, Co-Präsident der Grünliberalen aus: «Grün ist diesen Herbst nicht die Modefarbe».
Deshalb habe man sich für die Mitte entschieden: «Wir vermuten, dass die Mitteverbindung so stark ist, dass ein Sitz der SVP an die Mitte geht und unter den Parteien verteilt werden kann», so Leuthold. Es sei aber wie in eine Glaskugel schauen, man könne es nicht sicher wissen. Denkbar ist auch, dass die GLP ihren Sitz wieder an die FDP verliert.
CVP mit anderer Strategie
Im Kanton St. Gallen hat sich die CVP gegen eine Listenverbindung mit den Grünliberalen entschieden. Auch im Kanton Graubünden sieht es derzeit nicht nach einer Listenverbindung zwischen CVP und GLP aus.
Dass die CVP Thurgau eine andere Strategie fahre, habe vor allem einen Grund, sagt Parteipräsident Gallus Müller. Man wolle die Mitte stärken und die Pole schwächen, und dazu brauche es möglichst alle Parteien im Boot.