Mehr zur Zürcher Ständeratswahl
«Das gibt ein gutes Gefühl.» Parteipräsident Beat Walti ist zufrieden mit dem Wahljahr. Denn Ruedi Noser hat den FDP-Ständeratssitz verteidigt, sein Wahlsieg stand bereits bei den ersten Hochrechnungen fest. «Ruedi Noser hat weit über die eigene Basis hinweg mobilisiert – als Unternehmer, aber auch wegen seines Leistungsausweises und seiner politischen Erfahrung», glaubt Beat Walti. Und er fühlt sich bestätigt.
Denn im Wahlkampf wurde stets auf die Gefahr hingewiesen, dass sich die beiden bürgerlichen Kandidaten Stimmen wegnehmen würden. Dass dies nun nicht eingetreten ist, gibt der FDP Selbstbewusstsein – gerade gegenüber der SVP.
Der Wahlkampf zeigt, dass wir der SVP nichts schuldig sind. Wir haben es aus eigener Kraft ins Ziel geschafft.
Die FDP triumphiert – SVP und Grüne gehören zu den Verlierern. Der zweitplatzierte Bastien Girod (Grüne) hat über 40'000 Stimmen weniger gemacht als Sieger Ruedi Noser. Trotzdem spricht Parteipräsidentin Marionna Schlatter von einem Sieg.
Denn: «Wir konnten innerhalb der Partei stark mobilisieren und haben viele Spenden generiert. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen.»
Ein Grüner Sieg wäre eine Sensation gewesen. Wir haben alles gegeben, leider hat es nicht gereicht.
Im linken Lager mögen die Grünen mobilisiert haben, doch es gelang ihnen nicht, die Stimmen aus der Mitte für sich zu gewinnen. Ausserdem zeigt sich Marionna Schlatter überrascht, dass viele SVP-Sympathisanten Ruedi Noser gewählt haben, um Bastien Girod zu verhindern.
Klar abgeschlagen auf dem dritten Platz rangiert der Kandidat der SVP, Hans-Ueli Vogt. Er erhielt nur etwa halb so viele Stimmen wie Ruedi Noser und musste sich auch Bastien Girod von den Grünen geschlagen geben.
Nicht einmal das eigene Wählerpotential konnte Hans-Ueli Vogt abrufen. Die Erklärung von Gregor Rutz, Vizepräsident der Zürcher SVP:
Zweite Wahlgänge bei Ständeratswahlen haben eine eigene Dynamik.
Rutz ist ausserdem auch überzeugt, dass viele Leute Ruedi Noser gewählt hätten, um sicher Bastien Girod zu verhindern. Es sei nun an Noser, für den Kanton Zürich bürgerliche Positionen zu vertreten.