Noch vor vier Jahren trotzten die Schwamendinger der roten Versuchung und wählten standhaft SVP. Das hat sich bei den diesjährigen Wahlen geändert: Zum ersten Mal rutschte die SVP leicht unter 30 Prozent Wahlanteil, die SP leicht darüber.
Schwamendingen hat sich verändert
Gabriela Rothenfluh, Co-Präsidentin der Stadtzürcher SP, führt dies einerseits auf die Charme-Offensive der SP zurück: Man habe besonders intensiv um Wähler geworben und die Leute mobilisiert. Aber auch die Veränderungen in Schwamendingen selbst, gibt Rothenfluh zu, hätten der SP in die Hände gespielt: «In Schwamendingen wurde viel gebaut, es ziehen viele Familien hin. Das ist für uns positiver als für die SVP.»
Die Agglo bleibt hartes Brot
Die SP konnte am Wahlsonntag in vier von fünf Zürcher Gemeinden zulegen. Der Lohn dafür sind zwei zusätzliche Sitze. Neu kann die SP also neun Leute in den Nationalrat schicken.
In der Agglomeration und auf dem Land kann die SP trotzdem nicht an der Dominanz der SVP rütteln: Ausser den beiden Städten Zürich und Winterthur sind fast alle anderen Gemeinden in SVP-Hand, einige wenige gehören der FDP. Daran werde sich so schnell nichts ändern, meint Gabriela Rothenfluh «Wir arbeiten daran, auch in der Agglomeration Stimmen zu holen, unsere Wähler sind aber nun mal die urbanen Leute, die in den Städten wohnen.»