Für den einen, noch nicht besetzten Zürcher Ständeratssitz treten zwei bürgerliche Kandidaten an: Hans-Ueli Vogt (SVP) und Ruedi Noser (FDP). Dies bringt die bürgerlichen Parteien, aber auch ihre Unterstützer in eine ungemütliche Lage. Zum Beispiel den kantonalen Gewerbeverband, der im ersten Wahlgang beide empfohlen hat. «Das ist eine schwierige Geschichte, sie bringt uns etwas in die Bredouille», sagt Geschäftsleiter Thomas Hess.
Selber schuld?
Dafür, dass man sich in dieser verzwickten Lage befinde, sind laut Hess die bürgerlichen Parteien verantwortlich. Er kritisiert, SVP und FDP hätten schon gemeinsam in den ersten Wahlgang ziehen sollen: «Wir wären froh gewesen, wenn SVP und FDP ein Zweierticket aufgestellt hätten. Und wenn sich auch die anderen Wirtschaftsverbände für diese ungeteilte Standesstimme eingesetzt hätten. Dann wäre Daniel Jositsch im ersten Wahlgang nicht gewählt worden und wir könnten mit einem bürgerlichen Zweierticket in den Wahlkampf ziehen.»
Vor dem zweiten Ständeratswahlgang
Wenigstens für den zweiten Wahlgang müssten die bürgerlichen Parteien nun ihre Kräfte bündeln, fordert Thomas Hess. Es gelte unbedingt zu verhindern, dass im zweiten Wahlgang Bastien Girod (Grüne) gewählt werde: «Es kann nicht sein, dass der Kanton Zürich als Wirtschaftskanton Nummer eins von zwei Linken im Ständerat vertreten wird.» SVP und FDP sollen sich darum auf einen Kandidaten einigen.
Parteien grundsätzlich einverstanden
Auch die Parteien SVP und FDP sind grundsätzlich der Meinung, man sollte sich auf einen einzigen bürgerlichen Kandidaten für den zweiten Wahlgang einigen. Nur: Keine will den ihrigen aus dem Rennen nehmen. Die FDP ist nicht gewillt, ihren Ruedi Noser zu «opfern». Und die Zürcher SVP würde Hans-Ueli Vogt höchstens zugunsten eines nationalen Deals mit der FDP zurückziehen.