Bei den eidgenössischen Wahlen haben die Grünen ihren Stimmenanteil in St. Gallen praktisch verdoppelt. Jetzt denken sie auch laut über einen Sitz in der siebenköpfigen Regierung nach. Und auch die SVP will weiterhin einen zweiten Sitz, da sie trotz Verlusten noch immer stärkste Partei im Kanton ist. Nur: CVP, FDP und SP beharren auf ihren Sitzen – freiwillig verzichten will niemand.
Harter Kampf
Diese Ausgangslage wird zu einem harten Kampf um die sieben Regierungssitze führen. CVP und FDP sind immerhin in der komfortablen Lage, dass sie bei den Wahlen leicht zulegen. Darum, so begründen sie, seien ihre zwei Sitze in der Regierung gerechtfertigt.
Schwieriger ist die Lage für die SP. Nach ihren Verlusten und den starken Gewinnen der Grünen wäre hier eine Sitzteilung zwischen den beiden linken Parteien möglich: Nur die SP will davon gar nichts wissen, ihr Präsident wehrt jetzt schon kategorisch ab.
SVP wird SP angreifen
Die SVP ihrerseits hat schon lange klar gemacht, dass ihr ein zweiter Sitz zustünde. Auch nach den Verlusten am Sonntag ist sie immer noch stärkste Partei im Kanton. Deshalb sei ihr zweiter Sitzanspruch unbestritten, sagen Parteiexponenten. Und für die SVP ist weiterhin ebenso klar: Die SP ist in der Regierung übervertreten – der zweite linke Sitz müsse weg.