Zum Inhalt springen

Wahlkampf im Internet Zürcher Parteien stecken mehr Geld in Social-Media-Kampagnen

Die Parteien buhlen verstärkt auf sozialen Medien um Wähler. Doch obwohl der Betrag steigt, gibt es noch Luft nach oben.

Die digitalen Medien gewinnen an Bedeutung: Bis zu acht Prozent des Wahlkampfbudgets investieren die Zürcher Parteien in Social Media. Bei der SP beispielsweise fliessen rund 75'000 Franken in den Online-Wahlkampf, sagt der SP-Medienverantwortliche Stefan Rüegger: «Durch die digitalen Kanäle können wir die Leute direkt ansprechen. Und es ist günstiger als klassische Plakate oder Inserate.»

Ausserdem seien die digitalen Kampagnen auch ein Ort für Experimente. Die neuen Meiden nutzen will auch die SVP. Sie schaltet beispielsweise verstärkt Werbung auf Facebook.

In einem Auge spiegelt sich das Logo von Facebook.
Legende: Facebook im Blick: Die Parteien schalten vermehrt Werbung auf Plattformen. Keystone

Der SVP-Wahlkampfleiter Alfred Heer verspricht sich, dadurch jüngere Wählerinnen und Wähler zu erreichen, die mehr soziale Medien konsumieren als gedruckte Tageszeitungen. «Facebook-Werbung oder Filme auf Youtube - in diese Kanäle stecken wir mehr Geld als vor vier Jahren», so Heer. Wie gross die Summe dafür genau ist, gibt der Wahlkampfleiter nicht an. Dasselbe gilt für die FDP un die CVP. Sie geben nicht an, welchen Betrag sie spezifisch in Social Media stecken.

Andere Parteien sind transparenter. Eine Übersicht, welche Partei wie viel in Social Media investiert:

  • SP: 75'000 Franken
  • Grüne: 22'000 Franken
  • Alternative Liste: 7000 Franken
  • Grünliberale: 5000 Franken

Allerdings gilt für diese Zahlen, was auch sonst in der Aufstellung von Wahlkampfbudgets gilt: Jede Partei rechnet anders, einheitliche Standards, wie man diese Summen ausweist, gibt es nicht. Was es heikel macht, die Zahlen zu vergleichen.

Was sich jedoch festhalten lässt: Keine Partei steckt mehr als zehn Prozent des Gesamtbudgets in Social-Media-Kampagnen. Auch wenn diese Kanäle also wichtiger werden, bleibt der klassische Wahlkampf mit Standaktionen, Tür-zu-Tür-Gesprächen und Inseraten wichtiger als der digitale Stimmenfang.

Meistgelesene Artikel