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Wahlkampf im Thurgau Taktieren und Gespräche hinter den Kulissen

Wieder kandidieren für den Ständerat wird Brigitte Häberli von der CVP. Aber ein Sitz wird frei: Weil Roland Eberle von der SVP zurückgetreten ist, hat die SVP für den frei werdenden Sitz den Regierungsrat, Jakob Stark, nominiert. Kandidaturen angekündigt haben die Grünen, die GLP und die SP. Namen sind noch keine bekannt, aber die Nominationen sollen Ende April stattfinden. Die SP will sich bis Ende Mai Zeit lassen.

Das Ziel dieser Kandidaturen ist ein zweiter Wahlgang. Wenn sich die Linken im zweiten Wahlgang auf eine Kandidatur einigen, könnte dies für den Favoriten für den Ständeratssitz, Jakob Stark, heikel werden.

Dennoch sollte es für die bürgerlichen Parteien im ersten Wahlgang rechnerisch - nimmt man die Mehrheitsverhältnisse im Grossen Rat - reichen, so dass die beiden Kandidaten, Jakob Stark von der SVP und Brigitte Häberli von der CVP, gewählt werden.

Das trifft aber nur ein, wenn die FDP nicht einen eigenen Kandidaten aufstellt. Noch hat sich die FDP weder für eine Kandidatur noch für einen Verzicht ausgesprochen, sagt Anders Stokholm, Wahlkampfleiter der FDP, auf Nachfrage. Man habe durchaus einen Anspruch auf einen Sitz im Ständerat, wisse aber noch nicht, ob man 2019 oder erst 2023 antrete.

FDP und SVP im Gespräch

Wenn die FDP Thurgau mit einem Kandidaten oder einer Kandidatin zur Ständeratswahl antreten wird, dann wird ein zweiter Wahlgang sehr wahrscheinlich. Dies, weil sich die vielen Kandidaten gegenseitig Stimmen wegnehmen werden. Im Interesse der SVP ist das nicht, denn ein zweiter Wahlgang kann für ihren Kandidaten heikel werden. Im Hintergrund laufen deshalb zur Zeit Gespräche zwischen der SVP und der FDP.

Als Gegenleistung für einen Verzicht auf eine Ständeratskandidatur, kann die SVP mit der FDP eine Listenverbindung bei den Nationalratswahlen eingehen. Diese könnte sich für die FDP als zentral erweisen, wenn es darum geht, den einzigen Nationalratssitz der FDP im Kanton Thurgau zu verteidigen.

Auf diese Listenverbindung angesprochen, macht es denn auch der Präsident der SVP des Kantons Thurgau, Ruedi Zbinden, deutlich: Sollte die FDP einen Kandidaten oder eine Kandidatin für den Ständerat aufstellen, werde es keine Listenverbindung der SVP mit der FDP geben.

Die Entscheidung der FDP fällt am 27. März. Dann ist die Nominationsversammlung für den Nationalrats und vielleicht auch für den Ständerat.

SRF 1, Regionaljournal Ostschweiz, 17:30, schüp

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