Sie sind die Hoffnungsträger ihrer Mutterparteien. In den Jungparteien verdienen sie sich ihre Sporen ab und üben sich in der politischen Debatte. Das «Regionaljournal» bittet Vertreterinnen und Vertreter der Jungparteien an den Tisch und lässt sie über ein aktuelles Thema streiten.
Der 31-jährige Adrian Moser (Präsident Junge CVP) und die 29-jährige Jeanine Ammann (Co-Präsidentin Junge GLP) sprechen über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Parteien und das Spannungsfeld Zürcher Flughafen.
SRF News: Sie vertreten beide Jungparteien, die in der Mitte politiseren. Wo unterscheiden Sie sich?
Adrian Moser: Wir sind vielfältiger. Die Grünliberalen konzentrieren sich auf ein, zwei Themen. Wir versuchen in möglichst vielen Themenbereichen Akzente zu setzen.
Jeanine Ammann: Das stimmt nicht, dass wir thematisch nicht breit aufgestellt sind. Unser Fokus liegt einfach klar auf den Umweltthemen und der liberalen Wirtschaftspolitik. Das heisst aber nicht, dass wir zu anderen Themen keine Meinung haben.
Die CVP des Kantons Zürich hat sich für die Wahlen dem bürgerlichen Bündnis mit FDP und SVP angeschlossen. Findet das die Junge CVP auch gut?
Adrian Moser: Für uns ist klar wir sind eine traditionell bürgerliche Partei und gerade in Wirtschaftsthemen haben wir viele Gemeinsamkeiten. Es gibt aber auch Themen, wo wir uns klar unterscheiden. Wir sagen immer, dass wir eine bürgerliche Partei sind, die aber ein soziales Gewissen hat.
Warum sind Sie bei den Jungen Grünliberalen und nicht bei den Jungen Grünen. Sind die Jungen Grünliberalen nicht einfach die bräveren Jungen Grünen?
Jeanine Ammann: Das würde ich nicht so sagen, nein. Für mich war klar, dass ich mich einer Partei anschliessen will, welche sich für Umweltthemen einsetzt. Ich habe mir diese Frage auch gestellt, ob Grün oder Grünliberal. Die Grünliberale Politik ist für mich aber der goldene Mittelweg, weil sie Umwelt- und Wirtschaftsthemen in Balance hält.
Ein Thema, welches viele Leute im Kanton Zürich beschäftigt, ist der Flughafen. Stichworte: Lärmbelästigung, Wachstum und Sicherheit. Der Kanton Zürich wächst, es gibt immer mehr Flugbewegungen und Passagiere. Kann man das den Menschen im Kanton Zürich noch zumuten?
Adrian Moser: Der Flughafen ist sehr wichtig für den Wirtschaftsstandort Zürich und wir sind auch froh, wenn wir nicht drei Mal umsteigen müssen, um unser Ziel zu erreichen. Wir dürfen den Flughafen auf keinen Fall verteufeln, aber wir müssen darauf achten, dass wir eine ausgewogene Lösung finden, die für alle stimmt.
Jeanine Ammann: Ich bin ganz ähnlicher Meinung. Der Flugahfen ist Fluch und und Segen für die Zürcher Bevölkerung. Meiner Meinung sollte das Ziel sein, dass die internationale Erreichbarkeit über den Flughafen Zürich gewährleistet ist, gleichzeitig sollte die Fluglärmbelastung aber abnehmen. Ein Mittel dazu wären zum Beispiel weniger steuerliche Vorteile für den Flugverkehr gegenüber anderen Transportmitteln.
Das Streitgespräch leitete Damian Grunow. In voller Länge zum Nachhören finden Sie das Gespräch im Audio-File oben.