FDP-Präsident Philipp Müller erklärt, dass er sich an die letzten acht Minuten seiner Fahrt bis zum Unfall nicht mehr erinnern könne: «Ein Loch. Null Erinnerung!». Dem Unfall selber habe er wie einen weit entfernten Knall wahrgenommen.
Der FDP-Ständeratskandidat will sich nun medizinischen Tests unterziehen. Müller erklärt sich dieses Blackout damit, dass er nach dem Unfall unter Schock stand.
Rollerfahrerin hatte keine Chance
Aus Zeugenaussagen wisse er, dass er vor dem Unfall auf die Gegenseite gefahren sei. Die junge Frau habe mit ihrem Roller keine Chance gehabt auszuweichen. Den genauen Unfallhergang klärt die Justiz zurzeit ab.
Interview war ein Fehler
Philipp Müller erklärt im Interview mit der Zeitung auch, weshalb er am Tag danach einen Journalisten des SRF-Regionaljournals zum Interview empfing und vom Unfall kein Wort erwähnte. «Das war ein Fehler. Ich stand unter Schock», erklärt er.
Müller macht Wahlkampfpause
Der FDP-Präsident Philipp Müller legt bei seinem Wahlkampf um einen Ständeratssitz eine Pause ein. Das teilte er in einem Communiqué mit.
Müller war am Donnerstag in einen Unfall verwickelt gewesen, bei dem eine Rollerfahrerin schwer verletzt wurde. Aus noch unbekannten Gründen geriet Müller in Lenzburg auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit der jungen Frau.
Deren Vater erhob im «Blick» Vorwürfe gegen den FDP-Präsidenten. Dieser habe mit ihm nicht das Gespräch gesucht, obwohl er Müller gegrüsst habe. Zudem habe er sich auch nach dem Unfall nicht bei der Familie gemeldet. Und erste Hilfe habe Müller auch keine geleistet.
Familie wünschte laut Müller keinen Kontakt
Der FDP-Präsident geht in seinem Communiqué, das «watson» publiziert hat, auf die Vorwürfe ein. So sei ihm nicht bekannt gewesen, dass der Vater des Unfallopfers vor Ort gewesen sei. Sonst hätte er «selbstverständlich das Gespräch mit ihm gesucht».
Er habe das Unfallopfer nicht sofort kontaktiert, weil die Familie der jungen Frau vorerst keine direkte Kontaktaufnahme gewünscht habe, «was ich vollkommen respektierte», wie Müller schreibt. Bezüglich der Aussage des Vaters der Rollerfahrerin, er habe keine erste Hilfe geleistet, schreibt Müller: «Am Unfallort leisteten bereits viele erfahrene Personen erste Hilfe, weshalb ich als erstes die Rettungskräfte anrief.»
Weiter heisst es im Communiqué: «Aus Respekt gegenüber der jungen Frau und ihren Angehörigen habe ich entschieden, meinen persönlichen Ständeratswahlkampf bis auf weiteres auszusetzen. Ich werde dementsprechend an den vorgesehenen Podiumsdiskussionen nicht teilnehmen. Meine Arbeit als Nationalrat in der laufenden Session und als Präsident der FDP.Die Liberalen werde ich weiter wahrnehmen.»