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Blick von der Bühne ins Publikum, von hinten ist am Rednerpult im Gegenlicht ein Redner mit erhobenen Händen sichtbar.
Legende: SVP-Wahlveranstaltung 2011 auf dem Bundesplatz: Nicht so in diesem Jahr. Keystone Achriv

Wahlkampf Wahlkampf in St. Luzisteig statt auf dem Bundesplatz

Schon bald beginnt die heisse Phase des Wahlkampfs. Auffällig in diesem Jahr: Die Parteien organisieren weniger symbolträchtige Grosskundgebungen in städtischen Zentren als in anderen Wahljahren. Wichtiger sind ihnen dezentrale Wahlkampfveranstaltungen in den Kantonen.

In früheren Wahljahren ist die SVP jeweils gerne auf dem Bundesplatz in Bern aufmarschiert. Doch dieses Jahr verzichtet die Partei auf eine Kundgebung vor dem Bundeshaus. Ein Grund dafür sind die Auflagen, welche die Stadt Bern vor den Wahlen etwa in punkto Sicherheit und Terminen macht.

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Dezentrale Mobilisierungskonzepte

Doch es gibt auch strategische Gründe: Die SVP wolle nicht alle vier Jahre das Gleiche machen, sagt SVP-Wahlkampfleiter Albert Rösti. «Wir setzen in diesem Wahlkampf vor allem auf ein dezentrales Mobilisierungskonzept.» Die Kräfte sollten vor Ort mobilisiert werden, betont der Berner Nationalrat.

Auch andere Parteien haben dezentrale Wahlkampfveranstaltungen in den verschiedenen Teilen der Schweiz geplant. Die nationale Parteiprominenz soll zu den Leuten gehen, und nicht umgekehrt, lautet die Devise. Gerade die Agglomerationen dürften dieses Jahr stark umworbene Gebiete sein, denn dort sehen die Parteien von links bis rechts Möglichkeiten, neue Wähler zu gewinnen.

Grossveranstaltungen auf dem Lande

Zwar wollen die Parteien die heisse Phase des Wahlkampfs mit Grossveranstaltungen einläuten. Aber auch diese Veranstaltungen werden abseits der grossen Zentren stattfinden. So wird die SVP Ende August auf der St. Luzisteig bei Maienfeld/GR den Heidi-Mythos beschwören, die Freisinnigen veranstalten einen Tag der FDP im luzernischen Sursee und die Familienpartei CVP plant einen grossen Sommeranlass in Le Châble im Kanton Wallis.

Die Sozialdemokraten schliesslich werden am 12. September eine grosse Veranstaltung im aargauischen Turgi durchführen. Das Datum sei kein Zufall sagt Flavia Wasserfallen, Co-Generalsekretärin der SP. «Es ist das Gründungsdatum des modernen Bundesstaates.» Damit wolle sich die SP als «Bewegung der Zukunft» präsentieren. Dies im Gegensatz zu den «nationalkonservativen Kräften», die einen Tag später der Schlacht von Marignano von 1515 gedenken würden.

Die Parteien sind also gerüstet für die heisse Wahlkampfphase. Nach den Sommerferien wird es losgehen – wenn auch nicht auf dem Bundesplatz.

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