Rund 50 Personen haben sich in den letzten Tagen bei der Stadt Zürich gemeldet, weil sie ihre Wahl- und Stimmunterlagen vermissen oder diese unvollständig waren. Es sei noch unklar, wo der Fehler liege, sagt Christine Stücheli von der Zürcher Stadtkanzlei auf Anfrage des «Regionaljournals» von SRF. Es deute aber einiges darauf hin, dass die Post einen Teil der Stimmcouverts zu spät bearbeitet habe.
Zeit war knapp
Die Stadt hatte am Dienstag die letzten Couverts versandt, und zwar per A-Post. Dies deshalb, weil die Zeit sehr knapp gewesen sei, sagt Stücheli. Angesichts des zweiten Wahlgangs für den Ständerat habe die Stadtkanzlei die bereits vorbereiteten Unterlagen für die kommunale Abstimmung vom kommenden Sonntag durch den Wahlzettel des Kantons ergänzen müssen – bei über 200'000 Stimmcouverts «eine grosse Herausforderung», so Stücheli.
Da nur rund die Hälfte aller Stimmberechtigten zur Urne gehe, sei die Dunkelziffer wohl auch höher als jene der 50 Betroffenen, die sich gemeldet hätten. Wer nicht regelmässig abstimmen gehe, vermisse wohl auch sein Stimmcouvert nicht, meint Stücheli.
Kein Systemfehler
Schon im vergangenen Jahr war es in der Stadt Zürich zu einer Panne mit Abstimmungsunterlagen gekommen; ein Teil der Couverts wurde doppelt verschickt. Der Fehler habe damals bei der Druckerei gelegen. Die Vermutung, dass sich solche Pannen häufen, will Christine Stücheli nicht bestätigen. «Die Ursachen sind jedesmal verschieden. Man kann also nicht sagen, dass das System einen bestimmten Schwachpunkt hat.»