Angepackt und zugehört habe die CVP in den letzten Jahren. So beschreibt Präsidentin Brigitte Müller-Kaderli ihre Partei. Tatsache ist aber auch, dass die CVP kräftig beim Sparprogramm mitgeholfen hat, das vom eigenen Finanzdirektor Anton Lauber aufgegleist wurde. «Dass der Kanton spart und die Finanzen wieder ins Lot bringt, war aber auch ganz im Sinn der Baselbieterinnen und Baselbieter», betont Müller-Kaderli.
Dennoch habe sich auch die CVP schwer getan mit gewissen Sparbereichen, zum Beispiel bei den Prämienverbilligungen. Die CVP sei eben keine klassische bürgerliche Partei. «Wir sind das soziale Gewissen im Parlament», sagt die 42-Jährige.
Kritik von FDP und SVP
Exponenten der FDP und der SVP bezeichnen die CVP wegen ihres Stimmverhaltens im Landrat als «unzuverlässig». Auch dass die Partei SVP-Regierungsrats-Kandidat Thomas de Courten nicht unterstützt, kommt bei FDP und SVP gar nicht gut an. «Wann wird die CVP wieder eine verlässliche bürgerliche Partnerin?», fragte FDP-Fraktionsvizepräsident Andreas Dürr im «Wahlzmorge» am Donnerstag.
Diese Kritik kontert Müller-Kaderli mit einem Gegenangriff: «Partnerschaft ist ein Geben und ein Nehmen. Die FDP hat uns zu oft ihre Positionen diktiert.» Wenn sich die beiden Parteien wieder auf Augenhöhe begegnen, sei die CVP bereit wieder enger zusammen zu arbeiten.
Unter der Leitung von Müller-Kaderli hat sich die Baselbieter CVP emanzipiert und möchte nicht mehr nur die kleine Schwesterpartei innerhalb der bürgerlichen Allianz sein. Müller-Kaderli positionierte die CVP als klare Mitte-Partei: «Wir sind die Partei, die den Kanton zusammenhält. Wir verbinden Freiheit mit Solidarität.»