Sechs Jahre hat die Soziologin Sybille Bayard Walpen am Buch «Der Clan vom Berg - eine Walliser Grossfamilie erzählt» gearbeitet.
Es sei ein spannender aber manchmal auch schwieriger Prozess gewesen. Besonders berührt hat sie das Schicksal ihrer Grossmutter: Die hatte, geschwächt von vielen Geburten und der hohen Arbeitsbelastung, einen Nervenzusammenbruch erlitten und musste in eine Klinik eingewiesen werden.
Sie sei «eine harte Frau» gewesen, erinnert sich einer ihrer Söhne, der Vater der Autorin. Aber die Kinder hätten ihr alles bedeutet: So habe sie zum Beispiel oft nicht gegessen, damit es für die ganze Kinderschar gereicht habe, erinnert sich der 76-jährige Alfons Bayard.
Meine Mutter hatte nichts vom Leben. Sie hat sich aufgeopfert für uns Kinder.
Es sind berührende Geschichten wie diese, die das Leben der Familie Bayard aus dem Dorf Varen lebendig werden lassen. Die Familiengeschichte der Bayards steht exemplarisch für eine ganze Generation von Walliserinnen und Wallisern, die in der Mitte des letzten Jahrhunderts gelebt haben. Deshalb wollte die Soziologin Sybille Bayard Walpen diese auch niederschreiben.
Meine Familiengeschichte unterscheidet sich nur in Nuancen von der anderer Walliser Bauernfamilien.
Trotzdem habe sie beim Schreiben immer wieder grosse Zweifel gehabt, ob es richtig sei, einen Teil ihres Privatlebens öffentlich zu machen.