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Walliser Kulturgut in Gefahr? Immer weniger Eringerkühe

Heute gibt es zehn Prozent weniger Eringer als vor fünf Jahren. Ein Grund dafür ist der grosse Aufwand für die Haltung.

Insgesamt leben noch etwa 13'000 Eringer in der Schweiz, Jungtiere eingerechnet. Die Rasse sei «nicht akut gefährdet», sagt der Präsident des Schweizerischen Eringerzuchtverbandes, Dominik Pfammatter. Allerdings müsse man den Bestand im Auge behalten. Er möchte die Rasse auch ausserhalb des Wallis weiter propagieren: Bereits wohnen zehn Prozent der Eringerzüchter in anderen Kantonen. Da müsse man wohl noch offener werden, glaubt Pfammatter.

Wir Walliser sind zurecht stolz auf diese Kühe. Aber sie gehören nicht uns.
Autor: Dominik Pfammatter Präsident Schweizerischer Eringerzuchtverband

Verschiedene Züchter aus der Deutschschweiz und der Romandie nehmen an Kuhkämpfen im Wallis teil. Der Verband sieht das Potential aber vor allem in der Fleischzucht. Schlussendlich gehe es darum, die Rasse langfristig zu sichern. Ob mit Kampfkühen oder als Fleischrasse.

Die Zucht werde von vielen Laien unterschätzt, glaubt Eringerzüchter Diego Wyssen. Im Stall des Nebenerwerbslandwirts aus Susten steht neben anderen eine Walliser Königin, «Tzigane» holte den Titel am nationalen Finale vor zwei Jahren.

Ein Mann mit einer Eringerkuh, im Hintergrund Walliser Landschaft.
Legende: Diego Wyssen mit einer Kuh aus der Zucht, die auf seinen Grossvater zurückgeht. SRF/Priska Dellberg

Wyssen und seine Frau verbringen jeden Tag bis zu vier Stunden bei ihren 30 Kühen. Die Tiere werden in mehreren kleinen Gruppen gehalten. Im Winter sind sie in einem Anbindestall und werden nur einzeln ins Freie gelassen, damit sie nicht kämpfen und sich dabei verletzen. Wyssen sieht die Kühe nicht als Nutztiere, er pflegt zu ihnen eine enge Beziehung.

Wenn ich mit ihnen spazierengehe, folgen sie mir wie Hunde.
Autor: Diego Wyssen Eringerzüchter

Weitere Gründe für den Rückgang sehen die Eringerzüchter darin, dass die Weideflächen zurückgehen. Gerade im engen Walliser Talgrund ist dies ein Problem. Zudem seien die Anforderungen an Nebenerwerbslandwirte generell gestiegen.

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