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Stefanie Heinzmann.
Legende: Stefanie Heinzmann spricht mit dem Regionaljournal nach der Verleihung des Walliser Rünzi-Preises über Heimweh und das Glücklichsein. Anna-Lisa Achtermann/SRF

Walliser Pop- und Soulsängerin Stefanie Heinzmann: «Wenn ich unterwegs bin, habe ich Heimweh»

Seit über 10 Jahren ist Stefanie Heinzmann erfolgreich unterwegs. Trotzdem ist sie auf dem Boden geblieben. Als Sonntagsgast im Regionaljournal verrät sie ihr «Rezept» zum Glücklichsein.

Stefanie Heinzmann

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Stefanie Fabienne Heinzmann kam am 10. März 1989 in Visp-Eyholz zur Welt. Die Karriere der Walliser Soul- und Popsängerin begann bei einem Casting-Wettbewerb in Köln. 2015 erschien ihr viertes Studioalbum. Heinzmann erhielt Auszeichnungen wie den Echo, den Prix Walo, den Comet und die Swiss Music Awards. Sie trat mit internationalen Musikern wie Tower of Power, Joss Stone und Lionel Richie auf.

SRF News: Ein weiterer Preis reiht sich nun in die Reihe von vielen. Sie haben soeben den Walliser Rünzi-Preis verliehen bekommen. Wie ist das für Sie?

Stefanie Heinzmann: Für mich ist das eine grosse Ehre. Jeder der mich kennt, weiss, wie gerne ich im Wallis bin. Auch waren alle meine Liebsten bei der Preisverleihung dabei. Das kommt nicht alle Tage vor, dass alle vereint sind.

In ihrer Dankesrede betonen Sie, dass sie selber Ihren Beruf oft als surreal empfinden. Wie meinen Sie das?

Als Kind träumt man oft davon, einmal Sängerin zu werden. Dass dies seit nun zehn Jahren Wirklichkeit ist, kann ich immer noch nicht ganz fassen. Damals, als mit 18 Jahren alles anfing, war ich ungeheuer ängstlich und hatte grosse Selbstzweifel. Diese habe ich heute überwunden. Ich habe verstanden, wie privilegiert ich bin, so einen Beruf ausüben zu dürfen.

Sie beschreiben sich selber als eine optimistische Realistin. Denken Sie, dass Sie aufgrund dieser Eigenschaft oft als bodenständig beschrieben werden?

Ich bin absolut optimistisch. Ich sehe in allem etwas Gutes. Trotzdem gehe ich nicht blind durch die Welt. Diese Eigenschaft konnte ich in den letzten Jahren bewahren, vor allem dank meiner Familie und meiner Freunde. Ich habe nie vergessen, woher ich komme.

Mittlerweile trifft man Sie auch wieder des Öfteren im Wallis an. Könnten Sie sich vorstellen, irgendwann Ihren Lebensmittelpunkt wieder hierher zu verlagern?

Tatsächlich ist mein Lebensmittelpunkt nun wieder im Wallis. Ich habe lange in Köln gelebt, doch ich konnte mich nie so richtig mit dem Städtischen anfreunden. Immer, wenn ich unterwegs bin, habe ich grosses Heimweh. Deshalb habe ich mir in den letzten zwei Jahren auch mehrere Auszeiten gegönnt. Nicht nur meine Familie und meine Freunde sind im Wallis, auch mein Lebenspartner.

In den nächsten Monaten werden Sie jedoch nicht viel Zeit Zuhause verbringen können. Sie arbeiten derzeit an Ihrem fünften Album.

Ja, das ist immer eine intensive Zeit. Auch weil ich seit meinem dritten Album meine Songs grösstenteils selber schreibe. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht die grösste Songwriterin bin. Ich bin jedoch eine Teamplayerin. Es ist toll, mit tollen Leuten zusammenzuarbeiten. Denn auch wenn ich nicht alle Lieder selber ausformuliere, stammt doch die Idee von mir. Und ich habe in den letzten Jahren viel erlebt, was ich nun gerne mit anderen teilen würde.

Zehn Jahre Stefanie Heinzmann – Sie haben viel erlebt, viel gesehen. Sie haben sich Ihren Traum erfüllt. Sind noch Wünsche offen?

Auf meiner To-do-Liste steht auf jeden Fall noch Mama zu werden. Ich würde sehr gerne eine Familie gründen.

Ich hab nie vergessen, woher ich komme.

Sonst schaue ich aber nicht gerne in die Zukunft. Ich bin nicht die, die Pläne schmiedet. Ich weiss nicht, wie mein neues Album wird, ob es gut ankommen wird. Ich weiss nicht, ob ich nicht eines Tages noch einen anderen Beruf ausüben werde. Ich lasse alles auf mich zukommen. Ich hoffe, dass alle gesund bleiben, dass ich gesund bleibe. Ansonsten kann alles so weiterlaufen wie bisher, denn ich bin glücklich und zufrieden.

Das Gespräch führte Anna-Lisa Achtermann.

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